Myanmar, Rangun: nette Menschen, Männer tragen traditionelle
Röcke (Longyis), das Visum kann auch
erst in Yangoon als Visa-on-arrival gelöst werden, am Zoll sind alle
superfreundlich, speditive Einreise, heiss, staubige und heruntergekommene Stadt
– so in etwa unsere allerersten Eindrücke von Rangun, das ja jetzt Yangoon
heissen soll. Für uns bleibt es aber Rangun, genau wie Saigon einfach nicht Ho
Chi Minh City ist.
Alles der Reihe nach. Am Flughafen wurden wir von einer
unglaublichen Klapperkiste von Bus von unserem Guesthouse abgeholt. In der
Schweiz hätte die MFK dieses Gefährt schon vor 30 Jahren aus dem Verkehr
gezogen. Nach über einer Stunde durch die Hitze und den Stau und die beinahe
greifbare Luftverschmutzung Ranguns erreichten wir das Motherland Inn II. An einer abenteuerlichen Strasse gelegen, in
der Nähe der Bahnlinie und umgeben von diversen Handwerksbetrieben verbrachten
wir unsere Nächte im Motherland Inn. Das Personal ist superfreundlich, das
Internet ungeheuerlich langsam, die Zimmer sauber, das Bad jedoch schmuddelig und simpel. Die Absteige für 30$ Dollar also definitiv
kein Schnäppchen.
Abenteuer von der 1. Minute an...
rustikales Loch
Motherland Inn II
Zusammen mit Jonathan und Gerrit, den beiden Deutschen, die
wir im Motherland kennenlernten, machten wir uns nach einer kleinen Lunchpause auf
den Weg in Richtung Palast. Der erste Eindruck des Essens lässt sich einfach
beschreiben: fettig und ölig. Über 40 Grad brannten auf uns nieder, definitiv
zu heiss für einen Spaziergang. Also Taxi nehmen. Zudem gafften die Inder sich
die Augen aus dem Kopf als sie Rebecca erspähten. Unangenehm für alle Beteiligten,
dieses Volk wird uns immer unsympathischer aufgrund ihrer offensichtlichen
Rückständigkeit beim Thema Mann und Frau. Das Schlagen von Kindern ist in den
Strassen Ranguns ebenfalls zu beobachten, zumindest bei unserem Lieblingen - den
Indern. Andere Länder andere Sitten, aber alles hat seine Grenzen, so schritten
Gerrit und Michael ein und bereiteten diesem armseligen Treiben ein
vorübergehendes Ende, welches wohl nur so lange dauerte bis wir alle ausser
Sichtweite waren.
Die Burmesen haben meistens ein Lachen auf dem Gesicht und
winken einem zu. Sie sind sehr neugierig und offen für ein Schwätzchen.
Wie die Römer damals - Fladenbrotbackanalge
klassischer Wohnblock
Hans-guck-in-die-Luft würde hier so seine Probleme haben
Zuckerrohrpressapparatur
Hier werden Kinder geschlagen - mit einem Stock auf die kleinen Füsse
Im Umgang mit den raffgierigen Taxifahrern ist Verhandlungsgeschick
und eine eiserne Härte an den Tag zu legen, so sollte eine Fahrt in der
Innerstadt nicht mehr als 2000 Kyat (ca. CHF 2) kosten.
Beim Palast gönnten wir uns mal ein Bierchen - das erste „Myanmar
Beer“ und erst noch mit Blick auf den Kandawgyi See und den Palast. Wir
schlenderten weiter durch den Park als wir merkten, dass heute die Myanmar Hip
Hop "Legende" Sai-Sai zum Geburtstagskonzert bittet. Das Spektakel liessen wir
uns nicht entgehen: Aufgetakelte Mädchen, Baseballmützen, viele Hip-Hop-Clowns
und Partyrapper. Musik war unterste Schublade, das Ereignis als solches aber
ein Spektakel, vor allem der starke Kontrast dieser Szenen zur Trostlosigkeit,
die in den Strassen Ranguns herrscht, war imposant.
Bereits um 20 Uhr sanken wir erschöpft von all den
Eindrücken in die Federn.
erstes Bier - mit Jonathan
Gerrit - noch fit
unter Fans
Kappe bei kanpp 40 Grad - "Cool sein" verpflichtet
Auch hier gibt's aufgedonnerte Mädchen mit kurzen Röckchen!
Nix für Inder!
3 Bier für knapp 2 Stutz
Karaweik Schiff
Am nächsten Tag hatte die Organisation der Weiterreise
oberste Priorität, denn am darauffolgenden Tag startete nämlich das
Wasserfestival, das Neujahrsfest, Thingyan. Ein riesiges Spektakel, vor allem in Rangun
und Mandalay, wo während drei Tagen alle klatschnass gespritzt werden. Riesige Bühnen werden
aufgebaut wo mit Schläuchen mit Wasser rumgeballert wird. Lustig, aber wir wollten
nicht sechs Tage am Stück in Rangun verbringen.
Schlussendlich fanden wir noch zwei Bustickets an den
Inlesee. Allerdings ein Nachtbus, aber aufgrund des bevorstehenden Festivals
waren wir froh, überhaupt zwei Tickets ergattert zu haben.
immer noch im Einsatz: Ritschkas hier in Burma Trishaws genannt
Jetzt mussten wir noch unsere frisch gedruckten Dollars (die Spinner hier akzeptieren nämlich keine gefalteten Dollarnoten) in Kyats umtauschen.
Auf der Strasse fanden wir einen Typen, der einen guten
Kurs versprach. Ab in die Wechselstube am Aung San Stadium. Für rund 800$
bekamen wir 720‘000 Kyat! Die Kerle veranstalteten eine regelrechte
Schmierenkomödie, den sie wollten den einen oder anderen 100$-Schein aufgrund
fadenscheiniger Argumente nicht akzeptieren. Was passierte wohl? Genau, zurück
im Guesthouse merkten wir, dass zwei 100$-Noten fehlten. Wir wurden
beschissen! Von wem? Inder, wieder Inder! Stocksauer machte sich Michael auf
den Weg, den kleinen Blutsauger und seine himmeltraurigen Kompagnons in Rangun zu suchen. Von hinten anschleichen,
ein kräftiger unauffälliger, schmerzender Griff und der Typ hatte sofort ein
Ohr für die Problematik. Zu zweit machten wir uns auf zu seinem Chef, dem
dieses Malheur natürlich sehr unangenehm war und das Geld zurück bringen
wollte. Diese Lüge tischte er ohne Wimpernzucken auf. Nach einigen massiven
Drohungen, dem Durchsuchen einiger Schubladen, dem Einsehen, dass die Inder
auch zu zweit höchstens eine halbe Portion darstellten, war das Geld wieder in
unserem Besitz. Die zwei Halunken zeigten jetzt aber noch die Schamlosigkeit,
einen Finderlohn zu verlangen. Gerne hätte Michael den beiden Hosenscheissern
eine kräftige Backpfeife, eine schallende Watsche oder eine ohrenbetäubende
Maulschelle gegeben. Manchmal ist es aber besser, den Weg der Vernunft zu
gehen. Natürlich wünschen wir den beiden die Pest, Cholera, Ebola, Vogelgrippe,
die Maul- und Klauenseuche an den Hals und zwar besser noch heute als erst
morgen.
Gegen den späteren Nachmittag machten wir uns nach Dala
auf, eine Insel mit unglaublichen 2 Millionen Einwohnern, einen Katzensprung über den Rangun River entfernt. Die kurze Überfahrt mit dem alten Stahlkoloss war die
sagenhaften 4$ wert. Die Einheimischen zahlen 1/25 davon. In Burma wird man als
Ausländer andauernd diskriminiert. Das Treiben beim An- und Ablegen ist typisch
für Asien. Während die einen noch am Aussteigen sind, schieben die anderen
bereits irgendwelche Waren und Velos ins Schiff. Ein unbeschreibliches
Durcheinander! In Dala dann gemütliche Fahrt mit Rikscha nach einem kühlen
Bier. Auch hier versuchten sie, uns wieder über den Tisch zu ziehen mit dem
Preis. Trotzdem wunderschöne Abendstimmung mit Sonnenuntergang.
Viel Spass - mehr Abfall als Wasser
Fähre nach Dala
Wieder auf dem Festland meldete sich der Hunger &
Durst, also steuerten wir das Y2T Restaurant an, das bereits krachend voll war.
Wir schlugen uns die Bäuche voll während uns die Burmesen mit grossen Augen freundlich
beobachteten. Touris sind hier anscheinend nicht so verbreitet. Essen &
Service gut.
Nachdem wir am nächsten Tag gemütlich ausgeschlafen
hatten, das ranzige Frühstück im Motherland verdrückt hatten, besichtigten wir
die Sule Pagoda, d.h wir liefen einfach drumrun, denn das Innere sah schon von Aussen unspektakulär, kitschig und dreckig aus. Das Bauwerk war für uns nicht der Renner, viel packender
fanden wir die Tatsache, dass rund um die Sule Pagode auch die Zentralmoschee,
eine Kirche und irgend so ein Krishna Dings zu finden sind. Das Battle muss unvorstellbar
ohrenzerreissend sein, wenn alle gleichzeitig loslegen mit Gebetsgeschrei und
Glockengebimmel.
In Rangun gibt es unendlich viele Pagoden - es ist beinahe nicht zum Aushalten. Hunde gibt es auch wie Sand am Meer und zwar auch wieder ganz hässliche Exemplare. Über den Daumen gepeilt gibt es wohl in Südostasien 50 Millionen Hunde zu viel - kein Witz! Stromausfall ist übrigens auch keine Seltenheit in Rangun.
Coiffeur für 1 Fränkli
Local Food - leider wieder sehr fettig und nicht gerade frisch
Money makes the world go round...
Sehr beliebt in Rangun - Pennen, Schlafen, Dösen, Knacken, Träumen, Schlummern,
Schnarchen, Faulenzen, Ruhen, Gammeln, Vegetieren...
beliebte Teestube
St. Mary's Kathedrale
Punkt 16 Uhr traten wir die einstündige Fahrt zum
Busbahnhof an. Ein riesiges Wirrwarr erwartete uns dort. Wir kamen mit dem Taxi
nicht durch dieses Puff an Menschen, Autos und Bussen durch.
Für jene die es gemerkt haben: Ja, die Shwedagon Pagode haben wir nicht besucht. erledigen wir beim zweiten Aufenthalt in Rangun.
wenn der Bus beinahe in deinen Tisch fährt...
Im Bus erwartete uns ein markerschütternd lautes
Geschwafel aus den Lautsprechern. Da schwatzte sich einer die Seele aus dem
Leib – im Bus interessierte sich kein Mensch dafür. Selbst mit Ohropax war der
Tinnitus vorprogrammiert. Michael kam an einer Intervention nicht vorbei;
wohlgemerkt der Bus fuhr noch nicht. Nachdem nichtssagenden Palaver folgte die
obligate asiatische Schnulzemusik, auch hier mussten wir wieder wegen der
Lautstärke eine Protestnote setzen. Erst um Mitternacht endete der schauderhafte
Krach, der aus den Lautsprechern ertönte. Der Busfahrer fuhr wie ein
Gehirnamputierter. Bis zu diesem Erlebnis wussten wir nicht, dass auch Reisebusse
eine Geschwindigkeit von 140 km/h erreichen können. Die Strassen im Burma sind
nicht schlecht, aber sooo gut nun auch wieder nicht. Der Busfahrer verstand
zwar sein Handwerk, aber der Fahrstil war effektiv geistesgestört, so überholte
unser Expressbus auf der Reise an den Inlesee zig andere Busse. Teilweise fuhr
der Typ – übrigens wieder ein Inder – dem anderen Bus so nahe auf, dass er vor
seiner Scheibe nichts anderes mehr sah als das Heck des vorderen Busses.
Man stelle sich ein Überholmanöver so vor: Bus fährt an
den Arsch des vorderen Buses, wenn der vordere Bus rechts blinkt kann der
hintere nicht überholen, denn dann kommt Gegenverkehr, blinkt der vordere Bus
aber links so schert der hintere aus und setzt zum Überholmanöver an. Wieso das
so gemacht wird? Weil jeder Fahrer nichts mehr sieht, wenn er dem anderen Bus
bis auf einen Meter auf die Pelle rückt! Blindes Vertrauen! Verwechselt einer
links mit rechts für ein paar Sekunden kann das fatale Folgen haben.
Alle 2-3 Stunden gab es einen Stopp, von viel Schlaf kann
also nicht die Rede sein. Auch die Bremsen mussten immer wieder mit Wasser gekühlt
werden, eine riesige Dampfwolke stieg jeweils auf.
Wir waren froh, am frühen Morgen lebendig in der Nähe von
Nyaungshwe aussteigen zu können. Welcome to Burma! Ab jetzt fliegen wir, nehmen
das Schiff oder den Zug. Busfahren nur noch im Notfall, aber sicher nicht in
der Nacht.
Folgende News zu Burma:
- Für Ausländer gibt es funktionierende ATM's. Allerdings nicht alle!
- Visa-on-Arrival in RGN möglich!!!
- Bestimmter Dollarbetrag muss in RGN bei der Einreise nicht gezeigt werden quasi als Sicherheit
- Dollarnoten müssen nach wie vor frisch aus der Presse kommen und ein Datum nach 2006 aufweisen.
1 Kommentar:
visa-on-arrival ist sehr irreführend, es handelt sich in wahrheit um ein PRE-ARRANGED AND PREPAID TOURIST-VISA, das gibt es nur, wenn man 4 wochen vorher ein e-visum per internet beantragt hat. (über online visa service geht es ev auch in 3 arbeitstagen (myanmarvisa.com), aber teurer, die bestimmungen ändern sich täglich.)
eure meinung zu den indern kann ich nur bestätigen,die aufdringlichsten typen in pattaya, thailand,(angreifen, betatschen, in den weg stellen, frech sein) sind ausnahmslos inder.(schneider)
in dieser wechselstube, an der ecke gegenüber vom bahnhof, wollte man mich genauso betrügen, banken haben den einzig guten wechselkurs, alles andere sind betrüger.
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