Donnerstag, 31. Oktober 2013

***SWISS LX 139 - mir freue uns uf dehei***

Nach elf sagenhaften, wunderschönen, eindrücklichen Monaten findet unser Abenteuer ein Ende.

Wir sind ausgezogen in die weite Welt um das Paradies zu suchen. Viele schöne und weit abgelegene Flecken dieser Welt haben wir besucht.

"Promised Land", das Paradies, den Garten Eden, das Eldorado, die Arkadien des Glücks haben wir gefunden. Der Ort war uns schon immer bekannt. Eine lange Reise lüftete den Nebel und zeigte uns den Weg zu diesem schönen Platz auf dieser Erde.

Die Schweiz, unsere Heimat.

Wir freuen sehr, sehr, sehr uns auf unsere Eltern, Freunde und auf unser Zuhause.




Mit Spannung erwarten wir den Moment, wenn unsere Maschine am frühen Freitagmorgen auf Schweizer Boden aufsetzen wird.

 



Hualien / Taipei (21.10. -26.10.13) "Schweizer Landschaften & Kindervelos"

 Hualien wählten wir als Basis, um noch einen kleinen Teil des Ostens von Taiwan auszukundschaften. Die kleine Stadt mit circa 100‘000 Einwohnern liegt gute zwei Zugstunden von Taipei entfernt und ist vor allem aufgrund ihrer Nähe zum Taroko Nationalpark bekannt.
 
 
Hualien Downtown
 
 
Hualien selbst gewinnt keinen Schönheitswettbewerb, wir haben uns die vier Tage dort jedoch wohlgefühlt. Unsere Unterkunft, eher Homestay als Hotel, lag in einer ruhigen Gegend 10 Velominuten von der Stadt entfernt auf einem Hügel. Ein bisschen mühsam, da wir mit zwei Kindervelos vorlieb nehmen mussten, was anderes war nicht zu haben. Kurzerhand tauschten wir die Velos in einem Verleih gegen einen Scooter, weitaus angenehmer!


nicht wirklich geeignet für weite Strecken, vor allem nicht bergauf!
 
 
Zhong..was? Die Strassen waren verwirrend ähnlich benannt...

In den drei Tagen ackerten wir uns durch die nähere Umgebung von Hualien. Vom Visitor Center wurde uns ein Besuch des Liyu Lake empfohlen. Ganz nett aber nichts aussergewöhnliches. Ein typischer Ausflugsort für Familien mit Kindern an einem Sonntag. Und wer hier auf einem Pedalo-Plastikschwan reiten will, ist hier besonders gut aufgehoben.
Wir hatten auf eine schöne Fahrt der Küste entlang über den Highway 11 gehofft, der Wind blies uns aber beinahe von unserem kleinen Töff. Das Wasser an der Küste ist ziemlich wild und die Landschaft schroff, wir haben keine Badestrände gesehen, aber anscheinend soll es doch einige davon geben in Taiwan.


am Liyu Lake


Highway 11
 

 
schöner Radweg entlang der Küste!
 
 
Auf dem Militärflugplatz bei Hualien herrscht reger Betrieb!

Unser Strandleben ist jedoch in den letzten Monaten nicht wirklich zu kurz gekommen, deshalb führte unser zweiter Ausflug uns in den berühmten, 92‘000 Hektaren grossen, Taroko Nationalpark. Die schöne Überraschung, keine Eintrittsgebühren. Auch der Nationalpark ist ein beliebtes Auflugsziel, so trafen wir hier auf einige Touris, wobei sich diese vor allem auf die sehr gut gepflegten Wanderwege konzentrierten und in grossen Bussen unterwegs waren.
Die Natur des Taroko Parks ist wunderschön. Ein Mittagessen am schönen Fluss war deshalb genau das Richtige. Es gibt einige Wanderwege und Aussichtspunkte, welche man besuchen kann. Die Landschaft hat uns stark an die Schweiz erinnert

 
 
  an der Maggia??




misslungener Stauversuch...







All zu viel gab es ansonsten nicht zu sehen in der Umgebung von Hualien. Essenstechnisch waren wir in Hualien gut bedient. Wir verköstigten uns am Markt oder im Dumplingrestaurant. Die Preise waren zum Glück wieder einiges moderater als in Taipei. Zweimal schlemmten wir im „all you can eat“ Hot Pot Restaurant. Für umgerechnet 10 Franken pro Person konnten man soviel Fleisch, Tofu, Fisch, Crevetten, Muscheln, Gemüse, Pilze, Nudeln und etliches mehr im eigenen Topf köcheln. Als ob das nicht genug gewesen wäre, konnte man sich auch Suppen zubereiten, vom Buffet bereits gekochtes schöpfen und sich den Rest am Dessertbuffet mit Früchten, Glace, Marshmallows mit Schokolade oder Torten geben. Hungern mussten wir also nicht.
 
 
feine Dumplings...
 
 
...frisch gemacht!
 
 
 
 
hoffentlich habe ich nicht aus Versehen ein paar Innereien geschöpft...
 
 
 Nach diesem kurzen Besuch im Osten tuckerte unser Zug nach vier Tagen wieder in Richtung Taipei. Den halben Tag dort nutzten wir für einen Besuch des berühmten 101 Towers - allerdings bewunderten wir das Gebäude nur von unten. Die 10 Franken Eintritt wären bei dem dunstigen Wetter wohl eine Fehlinvestition gewesen. Nach einem feinen Znacht beim Vietnamesen verzogen wir uns  früh in unsere, einmal mehr winzig kleine Kammer, um für unsere nächste - und letzte - Destination Hong Kong fit zu sein.
 
 
zurück nach Taipei... 

 
Die Gasse zu unserem Zimmer - schwer zu finden wie so vieles in Taipei.
 
 
unser Zimmerchen, klein aber mit allem was man braucht...
 

Montag, 28. Oktober 2013

Taipei (17.10. - 21.10.13) "7-Eleven City & Achtung Eingeweide"

In Taiwan mussten wir definitiv wieder Abschied nehmen von den japanischen Standards, das wurde uns nur schon kurz nach der Landung klar. Am Zoll herrschte ein Riesengedränge. Natürlich wurde da wieder geschubst und gedrängelt, ganz anders als in Japan.

Die Fahrt ins Zentrum von Taipei war fast ein wenig schockierend, da sich die Bilder vor unseren Augen so rein gar nicht mit unseren Erwartungen deckten. An uns zogen alte, unglaublich hässliche Gebäude vorbei. Das Stadtbild von Taipei ist nicht gerade eine Pracht, es sei denn vielleicht der eine Quadratkilometer gerade im Zentrum, wo der Taipei 101 und die teuren Einkaufsmalls stehen. Ansonsten verunstalten architektonische Fehlleistungen par excellence die Landschaft. Ob sich da der chinesische Einfluss bemerkbar macht, fragten wir uns des Öfteren.
Taipeh trumpft aber mit vielen Velowegen auf und mit einem weiten Netz an Mietvelos. Nicht schlecht für eine Stadt mit beinahe 3 Millionen Einwohnern.

 
 
 
nicht für einen Preis nominiert...
 
 


Unser Zimmer für vier Nächte lag strategisch günstig in der Nähe einer MRT Station. Die Adresse war nicht ganz leicht zu finden und als wir vor dem vermeintlich richtigen Gebäuden standen, wollten wir nicht unbedingt wahrhaben, dass wir hier wirklich richtig waren. Ein alter schäbiger Klotz von aussen. Glücklicherweise entsprach das Zimmer aber genau den Fotos. Hell, modern, sauber.

 
 
Unsere Bleibe von aussen. Wir waren im 6. Stock untergebracht.
 
 
Strassenbild. Hochbahn.
 
 
schnell und effizient sowie günstig
 

Drehkreux Fuxing-Station

Wir stürzten uns sofort ins Getümmel und liessen uns von der Hochbahn in Richtung Zentrum bringen. Gott sei Dank ist hier wieder alles billig, war unser erster Gedanke, nach dem Lösen der Tickets.
Wir spazierten ein bisschen hier und ein bisschen dort und bestaunten den sagenhaften Taipei 101 mit seinen kometenhaften 503 Metern Höhe. So ganz will dieser Turm aber nicht zu den übrigen Stadtteilen passen.

 
 
Menschenmassen.Rolltreppe Fuxing-Station
 
 
 
und 7-Eleven gibt es alle 100 Meter wie übrigens auch im restlichen Asien...
 
 
ganz im Hintergrund, das Nationalmuseum
 
 
 
alles überragender Taipei 101
 
 
 
 



das älteste Gewerbe ist auch hier vertreten. Nuttenviertel in der Nähe des Longshan Tempels

Hunger! Hot Pot. Das erste taiwanesische Bier war eine saumässige Enttäuschung. Eine regelrechte schale Pfütze. War aber eine Ausnahme, die restlichen befanden sich auf einem anständigen und passablem Niveau.

 
 
 


In den folgenden Tagen besuchten wir verschiedene Quartiere in der Stadt. Regelmässig waren wir beeindruckt davon, was die Menschen hier alles so in sich hineinstopfen. Hühnerherz, Schweinebauch, Hühnerleber, irgendwelche Därme, nur beim Hund scheint eine Art Grenze zu existieren. Früchte wurden dafür an zahlreichen Ständen zu günstigen Preisen angeboten.







halbierte Schweinenase


alle Arten von Tofu





Garküchen und Strassenstände probierten wir oft. Gut & günstig. Vorsicht, Innereien überall!!




 

Verzweifelt suchten wir eine gute Weinbar. Gar kein einfaches Unterfangen. All jene, die wir euphorisch ansteuerten waren entweder umgezogen oder geschlossen. Frustrierend. Auf dem nach Hause Spaziergang musste es dann aber passieren. Da war sie. Die Bar. Wein soweit das Auge reicht. Hoppla, Wein ausgesucht, an den Tisch mit den anderen Taiwanesen und schon startete die lustige Runde. Einmal mehr wurde Michael einmal mehr beinahe mit Jason Statham verwechselt…das ganze konnte dann aber glücklicherweise aufgeklärt werden.

Sonntag war natürlich der optimale Tag für einen Zoobesuch. Mit tausenden von Kindern bestaunten wir die Koalas und andere Säuger, die der liebe Gott auf die Welt gesetzt hat.

 


Abends trafen wir Paul, den wir auf Sumatra im Harrau Valley kennengelernt hatten. In einen richtigen Spunten führte er uns. Neben uns ging es bereits hoch her. Da hatte gerade eine Gruppe einen Bierlauf absolviert. „Run for beer“ war das Motto. So ganz locker flockig ging’s dann aber auch nicht mehr beim Aufstehen bei den Athleten. Danke Paul für’s Essen, war super!
Paul führte uns zum nahegelegenen Nachtmarkt und erklärte und endlich einmal, was da alles für Schweinereien zubereitet werden.  Ein kleiner Streifzug durch den CKS Memorial Park rundete den gemütlichen Abend ab.

 
 
Danke Paul, nettes Lokal mit feinem Essen!
 
 
sehr viele komische Desserts werden hier aufgetischt, hier Sojabohnen bedeckt mit shaved ice mit irgendeinem Geschmack...
 
 
Nachtmarkt
 
 
Knabberspass
 
 


In Taipeh drosselten wir unser Programm deutlich nach unten. So interessant wie wir uns die Stadt vorgestellt hatten, war sie leider nicht. Völlig unverständlich ist und bleibt, dass es offenbar hier nur sehr wenige und verdammt gut versteckte Bars zu scheinen gibt. Die Sehenswürdigkeiten halten sich ebenfalls in Grenzen, vor allem im Vergleich zu anderen Städten (nein, nicht mit Jakarta). Ehrlicherweise müssen wir auch gestehen, dass wir langsam aber sicher genug an Tempeln, Statuen, Gebäuden usw. besucht und bestaunt haben.
 
 
 
Chiang Kai Shek Memorial Hall
 
 
 
 
Longshan Tempel
 
 
total überlaufen und überall werden Opfergaben platziert
 
 
Sun Yat Sen himself in Bronze, Gründer der Kuomintang
 
Shoppen muss man hier erst gar nicht wollen, denn obwohl in unseren Köpfen "Made in Taiwan" herumgeisterte, ist es hier überhaupt nicht billig. Da  kauft man lieber in Tokyo ein. Gleiche Preise und erst noch viel grössere Auswahl. Zudem gibt es dort sagenhafte Outletmalls (wie wir im letzten Blog berichteten), was es in Taipei nicht zu geben scheint. Wir besuchten eine, doch die war echt beschissen, die Produkte vom letzten Jahrhundert und die Preise wie in Zürich an der Bahnhofsstrasse.

Das Strassensystem ist mehr als kompliziert, denn nicht einmal die Taxifahrer scheinen aus diesem Gewirr an Bezeichnungen schlau zu werden. Der richtige Ort wurde auf jeden Fall nur immer mit Müh und Not gefunden. Dafür gab's dann aber schon mal einen Rabatt, was wir doch sehr erstaunlich, aber äusserst fair fanden.

Schwuppsdiwupps und vier Nächte waren schon wieder um.

 
 Schöne Velorouten führen entlang des Ufers