Donnerstag, 24. Oktober 2013

Osaka (12.10. - 17.10.13) kein Kobebeef & Kyoto bei Regen

Aufgrund eines langen Wochenendes mit freiem Montag steuerten wir Osaka mit ANA (All Nippon Airlines) an anstatt mit dem Bullettrain.

Der Anflug aus Osaka gehörte einmal mehr zur beeindruckenden Sorte, zieht man einen Vergleich zu den 36 anderen Landeanflügen, die wir bislang erlebt hatten.
 


am Flughafen in Tokyo beim Sicherheitscheck. Das Wasser muss man nicht fortwerfen, denn mit dieser Maschine wird geprüft, ob das Wasser wirklich nur Wasser ist.



Osaka





Osaka zeigte sich bereits von oben typisch japanisch: modern, mit Hochhäusern gespickt, faszinierend, gross und prächtig. Die drittgrösste Stadt Japans liegt im Kansai Ballungsgebiet, das mit knapp 18 Millionen Einwohnern zu den grössten Metropolregionen der Welt gehört.  Hier befinden sich wichtige Industriezentren sowie einer der bedeutendsten Häfen Japans.

Die ersten zwei Nächte verbrachten wir ein wenig ausserhalb Osakas. Alle Hotels waren restlos ausgebucht, es sei denn man macht mal kurz 600$ für eine Nacht locker…

Gegen neun Uhr abends erreichten wir endlich unser japanisches Yoga-Haus, das wir über Airbnb gebucht hatten, nachdem wir unsere prall gefüllten Taschen 2km durch die Gegend geschleppt hatten.
Sofort ins die Heia war die Devise. Wir waren logischerweise immer noch komplett zerstört vom krassen Ausgang am letzten Abend in Tokyo. Trotz der japanischen dünnen Matten direkt auf dem Fussboden hatten wir einen guten Schlaf.

Der nächste Tag begrüsste uns mit einem Prachtswetter. Auf nach Osaka, wir erkundeten die Gegend um den Hauptbahnhof Umeda und viele kleine Strässchen mit Ständchen links, Ständchen rechts, sogenannte Einkaufs Arkaden, die komplett überdacht sind.
Wolkenkratzer und grosse Einkaufshäuser prägen in diesem Viertel das Stadtbild sowie natürlich das ultramoderne Umeda Sky Building.
So klapperten wir ein Viertel nach dem anderen ab. Shinsaibashi, Amerikamura und wie sie alle heissen.

 
 
 
 
 


Das effiziente Metrosystem machte das Herumgondeln in der Stadt äusserst einfach und natürlich war wieder alles überall blitzblank sauber.

Abends lungerten wir im Dotomboriquartier rum, hauten noch einen Sake rein um die Nervosität vor unserem Überraschungsprogramm etwas zu dämpfen. Sabi und Marco, die leider in der Schweiz sind, organsierten für uns einen Tisch in einem speziellen Restaurant gleich um die Ecke von Nipponbashi.

Am Boden sitzend bestellten wir den Appetizer und schauten den Leuten zu, wie sie mit ihren Fischerruten in kleinen Teichen herumfummelten. Sofern man den Fisch nämlich selber fängt, ist er eine ganze Runde günstiger dafür hat man natürlich den Spassfaktor umsonst. Wir konstatierten eine relative miese Fangquote. Da wir ziemlichen Hunger hatten, bestellten wir das Sushi und andere Sinnesfreuden, ohne uns mit Fischen abzumühen…Merci, isch super gsi!

 
 
Dotombori Viertel: Bars, Restaurant, Spunten und viel Shopping

 
 
 
 
unser Barkeeper und Hühnerhalsexperte. Von denen offerierte er uns zum Apéro...gar nicht übel

 
 
 


Am nächsten Tag ehrten wir das „Osaka Castle“ mit unserer Anwesenheit, welches sehr schön von einem Park umgeben ist.  Es herrschten wiederum sommerliche Temperaturen, so dass ein Sushi Picknick im Park genau das richtige war.

Eine Outlet-Mall lag in Reichweite. Japan teuer? Adidas, Nike, Puma, Columbia, Muji, Descente, Edwin, Levis, Lee etc…Preise und vor allem eine Auswahl, die wir nicht einmal in den allergrössten US-Outlet-Malls gefunden hatten. Da muss man einfach zuschlagen. Unsere Taschen werden schwerer und schwerer.

Abends waren reif für den japanischen Spanier. Wein und Tapas. Wunderbar.

 
 
 
 
im Osaka Castle Park. Wieder mal wird ein Berg Sashimi verdrückt
 
Osaka Castle
 
 
 


Wenn man schon mal in der Gegend ist, darf ein Besuch in Kyoto nicht fehlen. Geschichtlich und kulturell ist dies eine der bedeutendsten Städte Japans. Leider lachte die Sonne nicht vom Himmel, es pisste aus allen Löchern und Kirchblütenzeit war auch nicht.

Das Bussystem in Kyoto ist nichts für schwache Nerven, einfach so als Tipp, falls da mal jemand Busfahren will.

Gion, das Viertel mit den alten traditionellen Häusern, gefiel uns sehr gut. Nach einem kurzen Spaziergang durch einen typischen Markt verschlug es uns ins „International Manga Museum“. Über mehrere Ebenen kann man sich hier durch eine riesige Sammlung an Mangas wursteln.
Natürlich bestaunten wir noch den einen oder anderen Tempel, Schrein und andere historische äusserst bestaunenswerte Werke, bevor wir wieder in den Zug Richtung Osaka setzten.

 
 
Kyoto
 
 
 
 
 
 
 
 
Osaka bei Regen
 
 
 
Manga Kult
 
Am nächsten Tag stand Kobe auf dem Programm. Um es gleich vorweg zu nehmen: Nein, wir assen kein Kobebeef.
Kobe ist eine moderne Stadt (über 1.5 Millionen Einwohner) mit einem ultramodernen Hafen und auch Hafengebiet. 1995 wurde beinahe der ganze Hafen von einem Erdbeben der Stärke 7.3 in Schutt und Asche gelegt. Innert nur zwei Jahren nach diesem Ereignis wurde hier einer der modernsten Containerterminals der Welt eröffnet.

Wir schlenderten durch die schöne Uferpromenade im Hafen und bestaunten, was die Japaner so alles fertig bringen, wenn sie nicht gerade am Sushi essen oder am Sumo Ringen sind. Hier wird einem so einiges Imposantes geboten. Architektonisch wie auch rein zahlentechnisch. Die grösste Hängebrücke der Welt steht hier (gemessen an der frei überspannten Weite). Überhaupt scheint Brückenbauen ein Hobby der Japsen zu sein.

 
 
Kobe. Kobe Port Tower.
 
 
 
 


Osaka ist nicht Tokyo, aber trotzdem eine imposante Stadt.

Nach 10 Tagen in Tokyo und 5 Tagen in Osaka geht unser Japantrip leider zu Ende. Viel zu kurz war das. Die Eindrücke waren gigantisch. Ein spektakuläres Land mit speziellen Sitten und Normen, das uns in dieser kurzen Zeit ans Herz gewachsen ist. Die Menschen sind freundlich, offen, hilfsbereit, lustig und so ganz anders als die hilflosen japanischen Touristen, die bei uns auf dem Jungfraujoch herumstolpern.

 
 
 
 


Zu bemerken bleibt, dass dies das erste Land überhaupt ist, das unserer Ansicht nach möglicherweise in bestimmten Bereichen fortschrittlicher und moderner ist als die Schweiz. Die Menschen haben in bestimmten Punkten eine sehr lobenswerte Einstellung, z.B. ist es äussert unehrenhaft und schändlich, Abfall auf den Boden zu werfen oder seinen eignen Müll im Zug nicht aufzuräumen. Die Züge sind deshalb piekfein sauber. Natürlich gibt es auch Verhaltensweisen, da fragten wir uns schon, ob die denn noch alle Tassen im Schrank haben ;-)

Keine Kommentare: