Die Fahrt wurde begleitet von Dauerregen. In Nanu-Oya, unserem Ziel, schiffte es als wäre der Himmelsstaudamm gebrochen.
Der nette Chandra chauffierte uns vom Bahnhof nach Nuwara Eliya. Eine halbe Stunde lang holperten wir über die wahrscheinlich schlechteste Strasse ganz Sri Lankas in das 2000 M.ü.M liegende Kaff.
Dieses Wetter kommt einem als Schweizer nicht unbekannt vor...
„Little England“ wird Nuwara Eliya auch gerne genannt, da
der Ort nebst dem beschissenen Wetter auch sonst einige Gemeinsamkeiten mit der
britischen Insel haben soll. Vor allem die Kolonialgebäude im englischen Stil
prägen die Gegend – aus architektonischer Sicht gesehen, denn auf andere
prägende Merkmale, werden wir später noch zu sprechen kommen.
Im „Kingfern Bungalows“ kamen wir in den Genuss eines
gemütlichen Zimmers mit warmer Decke. Auf 2000 Meter war es entsprechend kühl oder eher schon kalt für unsere Verhältnisse
und die Häuser hier besitzen nicht die geringste Isolation. Im Gegenteil. Die
Kälte pfeift durch jede Ritze.
Glücklicherweise ist der Aufenthaltsraum mit einem
offenen Kamin ausgestattet. Sofort wurde massig Holz ins Feuer
geschmissen, um die öde Kälte zu vertreiben. Ein ausgezeichneter Ort, um abends auch ein Gläschen Wein zu geniessen.
Mit Robert, dem Texaner, machten wir uns
auf, um das kleine Örtchen zu erkunden. Robert hatte ganz ganz viele aber leider für das Wetter unpassende
Schuhe dabei, dafür aber keinen wärmenden Pullover oder gar eine Windjacke. Das Schlottern des Buben war echt bedauernswert und mitleiderregend, so dass Michael seinen Pulli zur Verfügung stellen musste. Eigentlich komisch so schlecht vorbereitet zu sein für jemanden, der sich sein Unterhalt mit Schreiben von Reiseblogs verdient. Aber das ist typisch Robert, ein echtes Original und sehr unterhaltsam. So kamen wir in Genuss einiger seiner Männergeschichten.
kleiner Walk ins Dorf mit Robert
Während wir warm eingepackt durch die Ortschaft schlurften, sahen wir
viele Einheimische barfuss umhergehen bei wirklich kühlen Temperaturen.
Dies liess uns schmerzlich an die vielen Schuhe (welche vielleicht nicht ganz alle notwendig wären) zu Hause denken!
Offensichtlich leiden viele Männer hier unter anderem an einem schweren Alkoholproblem, denn nirgends waren uns bis anhin so viele mit Sri Lanker vollgedrängte Alkoholshops aufgefallen wie hier. Das Motto lautet täglich: Eins, Zwai, Suffä! Die Gründe dafür sind sehr wahrscheinlich in der unbeschreiblichen Armut und der Langeweile zu suchen.
Offensichtlich leiden viele Männer hier unter anderem an einem schweren Alkoholproblem, denn nirgends waren uns bis anhin so viele mit Sri Lanker vollgedrängte Alkoholshops aufgefallen wie hier. Das Motto lautet täglich: Eins, Zwai, Suffä! Die Gründe dafür sind sehr wahrscheinlich in der unbeschreiblichen Armut und der Langeweile zu suchen.
kein seltener Anblick
gutes Geschäft mit unvorbereiteten Touristen - wobei die Einheimischen die Kleider ebenso gut gebrauchen könnten!
Nuwara Eliya Town
Trotz der Tatsache, dass Nuwara Eliya als der optimale
Ausgangspunkt gilt, um den Horton Plains Nationalpark zu besuchen und das im NP
liegende „World’s End“, ist das Städtchen ansonsten überhaupt nicht
touristisch Es ist sogar schwierig ein passables Restaurant zu finden. Mit passabel ist gemeint, nichts seuchenerregendes und auch nicht gerade das St. Andrews 5 Sterne Hotel. Also haben wir meisten in unserem Guesthouse gegessen, am letzten Abend wurden wir mit einem superfeinen Curry verwöhnt.
Colonial style - Post Office
Abstecher zum Inder
ein nicht endendes Problem, das immer grösser wird - dem Buddhismus sei Dank
einer der unzähligen Alkohol Shops
ein Betelnuss Verkäufer
so siehts aus...in der Werbung...
Kaffee im St. Andrews Hotel
feines Curry bei King Fern Bungalows
Die kleine Wanderung durch den NP und den schönen
Ausblick vom World’s End mussten wir einmal mehr aufgrund des miserablen
Wetters absagen.
Ein Gutes hatte dies jedoch, unglaubliche 100$ haben wir somit gespart, weil wie in Sri Lanka üblich, bei Eintritt Fees ausländische Touristen jeweils kräftig zur Kasse gebeten werden.
Statt Horton Plains besuchten wir eine der vielen
Teefabriken hier in der Gegend. Wenigstens dem Tee scheint dieses Wetter
nämlich zu behagen. Während eines kurzen Rundganges erhaschten wir einen Einblick
in den Prozess der Teegewinnung. Fotos von der Produktion durften wir keine
machen, obgleich die verwendeten Maschinen und wohl auch die Art der Produktion etliche Jahrzehnte alt waren. Rund
1000 Tonnen Tee werden in einem guten Jahr gepflückt und verkauft. Das ergibt
einen Jahresumsatz von etwa 8 Mio. Franken. Eine Teepflückerin verdient am Tag
etwa 5 Franken.
Teeplantagen soweit das Auge reicht
unser Tuk Tuk driver
Nach zwei Nächten im "Kingfern Bungalow" – ganz tolle
Gastgeber – folgten wir dem Ruf von Ella und machten uns am Morgen auf den Weg
zum Bahnhof in Nanu-Oya.
Der Zug, der ursprünglich um 9.30 Uhr abfahren sollte, tuckerte gemächlich 2 Stunden zu spät in den Bahnhof ein. Von dort sollte er sich auch nicht mehr weiter bewegen, denn die tatterige Diesellok erlitt eine Herzbaracke. Natürlich sassen wir zuerst eine halbe Stunde im Zug und warteten vergeblich auf die Abfahrt. Dass die Schlaumeier währenddessen die Lok abgehängt hatten und nur noch die Wagons auf dem Gleis standen, das konnten wir nicht wissen, schliesslich herrscht hier keine Informationspolitik wie bei der Schweizerischen Bundesbahn. Unbegreiflicherweise gab es aber tatsächlich Leute, die sassen weitere 2 Stunden in diesem Zug ohne Lok!
Am Bahnhof von Nanu Oya
brrr..immer noch kalt!
wenigstens geht's aber nun bald los...oder?
einige "kurze" Reparaturen...
während dem Warten gingen wir kurz neben dem Bahnhof was essen...
...warten...
nostalgische Geräte im Büro des "Chief Station Master" (was auch immer die Funktion des Herren sein mag, wir haben unsere Taschen bei ihm zwischengelagert)
schneller zu Fuss...
Um etwa 14 Uhr kam der nächste Zug, der mit nur einer Stunde Verspätung auch fast pünktlich einfuhr....
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