Samstag, 22. Juni 2013

Negombo (10.6. - 13.6.13) "anything else, but not a typical beach town"



Nach 3.5 Stunden verspürten wir den sanften Ruck der Landung in Colombo. Von der Sri Lankischen Hauptstadt selber konnten wir keinen Eindruck gewinnen, da wir im, vom Flughafen näher gelegene Strandörtchen Negombo, eine Unterkunft für drei  Nächte gebucht hatten. Das wolkenverhangene Städtchen machte auf uns nicht gerade den Eindruck einer typischen „Beach town“ wie im Lonely Planet (LP) beschrieben. Es ist schwer vorstellbar, dass sich in der Hochsaison statt dem Abfall sonnenbadende Touristen am Strand breitmachen sollen. Den Strand mieden wir folglich und konzentrierten uns auf die Erkundung des Örtchens und der Sri Lankischen Kultur – nach Singapur wieder eine total andere Welt. (Um's klar auszudrücken: Der Strand ist eine regelrechte Enttäuschung!)




Negombo Zentrum



Armut...Waschen im dreckigen und verseuchten Kanal



weisse Schuluniformen...ob das die beste Idee ist bei dem Dreck?



Freundlich und auch ein wenig misstrauisch beäugten die Einheimischen uns Fremde, oft ein "Hey Mister" – mit der "Miss" können sie nicht sehr viel anfangen - zu verstockt sind da noch die mittelalterlichen Auffassungen von Mann und Frau. Your name, what country – in ihrem eigenen  Englisch Mix erkundigten sich (die Männer) bei Michael. Jeder hatte etwas zu berichten oder wusste irgend einen Humbug zu erzählen.
Sehr hilfsbereit zeigte sich ein Fischer bei unserem Besuch des lokalen Fischmarktes. Ungefragt führte er uns herum, erklärte die Fischarten, zeigte wo und wie die Fische getrocknet werden, übrigens ein netter Anblick und ein sehr intensiver Geruch. Da wir ihm aber klar machten, dass wir keine bezahlte Führung wollen, verabschiedet er sich rasch, nicht ohne am Schluss doch noch seine Rupien einzufordern.









 
Fisch zum Trocknen ausgelegt...ein unvorstellbarer Gestank



Ein Fest für all die Krähen
 


 
 Fischverarbeitung



Da der Fisch, dort die dreckigen Schuhe

Unser erstes Sri Lankisches Curry im einfachen Restaurant „Sea Joy“ war ein Volltreffer. Zu dem Chicken- und dem Gemüsecurry wurden diverse Schälchen mit Leckereien wie Daal (Linsen), verschiedene Gemüse, Reis und Papadam gereicht. Leider hatten wir in den kommenden Tagen nicht ganz immer soviel Glück...
Da es bereits etwas später am Nachmittag war und das Menu so reichhaltig ausgefallen war, liessen wir das Abendessen ausfallen und erholten uns von den doch 2.5 Stunden Zeitverschiebung in unserem gemütlichen Zimmer im „Blue Horizon“.

 
Gaumenschmaus
 

Das Blue Horizon Guesthouse war überraschend sauber, gemütlich und einladend und wir fühlten uns sofort wohl. Für 30 USD inklusive Frühstück bewohnten wir ein schönes Zimmer mit neu aussehendem Bad. Der Inhaber war ausserdem sehr aufmerksam und freundlich.


Blue Horizon...unser Zimmer

 
a Lion for the King ;-)

Mit dem Mietroller tingelten wir durch die Gegend. Die Fahrweise der Sri Lankesen ist sehr gewöhnungsbedürftig, unstetig und verlangte eine hohe Konzentration von Michael. Schon in Basel qualifizierten sich die Sri Lanker für den Preis der schwächsten (unfähigsten) Verkehrsteilnehmer. Man stelle sich das jetzt in Sri Lanka vor mit nur Sri Lanker auf der Strasse.


drückende Hitze




im Trüben fischen



modernste Technologie im Negombo Bahnhof




Wir suchten nach dem, im Lonely Planet als schönes Ausflugsziel in die Tierwelt beschriebenen Muthurajawela Marsh. Nicht leicht zu finden und bei den Einheimischen auch nicht bekannt, keiner konnte uns weiterhelfen (obwohl wir uns, wie sich später herausstellt, in unmittelbarer Nähe danach erkundigten). So kurvten wir in etwa drei Stunden bis nach Wattala und wieder zurück ohne wirklich was Spezielles gesehen zu haben. Der Dutch Canal – ein Erbe der dänischen Kolonie  und jetzt fliessende Jauche - haute uns nicht wirklich vom Hocker. Trotzdem wird dieser Kanal im LP als Attraktion angepriesen.
Die Fahrt gewährte uns aber einen ersten guten Eindruck in "Land und Leute". Negombo wird zweifelsohne von der Fischerei dominiert. Die Arbeit ist hart und das Auskommen erbärmlich. Der Islam ist auch hier sehr weit verbreitet, was einmal mehr hinderlich für jegliche Art von Fortschritt und eine dem Jahr 2013 angemessene Beziehung oder Verhaltensnormen zwischen Mann und Frau quasi verunmöglicht. Für einmal glauben wir dem LP auf's Wort bei der Warnung, dass westliche Besucherinnen abends nicht alleine herumlaufen sollen.


 
Bilder die Vertrauen schaffen
 

simple Mechanik





holländischer Hamilton Kanal - nicht unbedingt ein Highlight


Buffet Sri Lanka Style: Aus traditionellen Tontöpfen schöpft der Gast Köstlichkeiten auf seinen Teller


Ganz anders das z'Mittag: mehr als ein Highlight!!


 

Die Armut der Leute in diesem Land ist offensichtlich. Nirgends wurde bis anhin so deutlich, wo unsere Second Hand Kleider landen. Aus der Sicht des Mannes muss erwähnt werden, dass die Frauen hier mehr Haare an den Beinen haben als die Orang Utans in Bukit Lawang - verständlich Gillette ist nicht billig, aber trotzdem kein schöner Anblick! Die Dinge laufen hier offensichtlich anders – langsamer, umständlicher, ja beinahe phlegmatisch.

Jeder möchte seine Meinung beisteuern, auch wenn er nicht zwingend eine Ahnung hat. Lustig, aber in gewissen Situationen auch nervig. Wir bekamen einen Eindruck, was uns in den nächsten knapp vier Wochen erwarten wird. Die Vergangenheit – der im 2009 beendete Bürgerkrieg  sowie der Tsunami - haben Spuren hinterlassen, die sich wohl nicht so schnell verwischen lassen werden.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Dafür, dass Sie gerade mal ein paar Tage in diesem wunderbaren Land verbracht haben, sind Ihre Ausführungen über Land und Leute und deren "Dreck" einfach RESPEKTLOS! Ich kann nur jeden Leser dieser extrem oberflächlichen Betrachtungen bitten, sich davon zu distanzieren und offen zu bleiben für eigene Eindrücke.