Montag, 6. Mai 2013

Pyin Oo Lwin (17.4. - 19.4.13)


Da die Busreisen in Myanmar eher riskant und für uns grosse, breite Europäer eher unbequem sind und die Distanzen meistens mit Fahrten um die 10 Stunden verbunden sind, haben wir uns entschieden, von Heho (Inle-See) nach Mandalay zu fliegen.
 


 
der "NF Duffle XL" sorgt immer wieder für Aufsehen
 
 
Bei der sogenannten Sicherheitskontrolle am Flughafen staunten wir ungläubig, denn ein Liter Wasser geht genauso durch wie ein Fass voll Bier (von Waffen ganz zu schweigen). Kein Schwein interessiert sich für nur irgendetwas. Alles wird nur proforma erledigt. Anstatt die Kontrollen seriös durchzuführen, wird lieber ein bisschen gepennt oder in der Gegend rumpalavert. So wurde das Gepäck unkontrolliert in den Bauch des Flugzeuges verladen.
Hauptsache alle tragen eine fette Militär- oder Polizeiuniform mit grossartigen Rangabzeichen. Je mehr Abzeichen desto höher die Unfähigkeit, wobei die Uniform aber schon mal ein Mindestmass an Unfähigkeit darstellt. Die Abzeichen sind also ein Ausdruck oder ein Beweis von zusätzlicher (erworbener) Unfähigkeit oder auch Unwille, die eigentliche aufgetragene Arbeit zu verrichten. Das Erlangen zusätzlicher Abzeichen ist nicht ganz trivial, wenn man weiss wie hoch die Unfähigkeit überhaupt sein muss, die als Grundvoraussetzung anzunehmen ist für das blosse Tragen eben einer solchen Uniform.
Die Oberverantwortung für diese beinahe nicht beschreibbare Peinlichkeit und Verantwortungslosigkeit liegt beim korrupten und unfähigen Regime, das nach wie vor die Kontrolle über das Transportwesen innehat.

 
 
digitale Anzeige gibt's noch nicht hier
 
  
auch beim Boarden streng beobachtet von der Uniform


Der Flug war so kurz, dass wir nach ein paarmal Kopfschütteln und Lachen über das eben Erlebte, schon in Mandalay landeten. Unglaublicherweise wurde das Gepäck nochmals gescannt – natürlich in der gleichen Manier und von den gleichen Witzfiguren.

Wir schnappten uns ein ein „Shared-Taxi“  mit zwei Burmesinnen, das über kurvige Strassen das im Hochland gelegene Pyin Oo Lwin ansteuerte.

 
 
auf dem Weg durch die hüglige Landschaft musste der Motor beim ersten Halt gekühlt werden


Dort angekommen wurden wir mit der generellen Problematik der Preise für Unterkünfte in Myanmar konfrontiert. So wollte ein Rotzbengel für seine schäbige, lottrige und einem Rattenloch gleichende Unterkunft 50$ / Nacht von uns abknöpfen. No way!

Für 30$ stöberten wir ein Zimmer im zentral gelegenen „Bravo Hotel“ auf. Zimmer passabel, Badezimmer potenzieller Seuchenherd.

 
Bahnhof
 
 
  
war nicht ganz so nostalgisch wie hier auf dem Bild!
Eher schmuddelig, dreckig, hässlich und die Kakerlaken haben sich ebenfalls wohl gefühlt!!

Pyin oo Lwin ist eine lärmige Kleinstadt in den Shan-Bergen auf 1100 Meter. Die Stadt verdankt seine Bekanntheit den zahlreichen Kolonialbauten, welche die Briten hinterlassen haben. Aus der damaligen Zeit verkehren noch allerhand Pferdekutschen auf den Strassen.
 
 
Pyin Oo Lwin Zentrum

 





 
 

 
Pyin Oo Lwin - Bahnhofstafel
 

Mit dem Velo machten wir uns auf die Suche nach den Sehenswürdigkeiten, besuchten Märkte, schlenderten durch das Städtchen, gondelten mit der Kutsche durch die Gegend, probierten edlen Wein auf der „Club Terrace“, suchten uns ein Plätzchen in dem mit Burmesen vollgestopften Kandawgyi Park.

Den unvergesslich guten Kaffee suchten wir vergebens, obwohl hier Kaffee angebaut wird. Leider steckt die Technik und das Wissen über die Zubereitung des Kaffees noch in den Kinderschuhen. Vielleicht wird auch deshalb über die Hälfte des Kaffees exportiert.
 
 
Kaffee serviert à la Myanmar Style. Braune Brühe.

 
Wäschetrocknen auf den Bahngeleisen

 
Beten mit Mönchen
 
 
zur Abwechslung mal eine Kirche...
 
 
Rasur für 130 Rappen, dauerte aber geschlagene 40 Minuten

 



 
Candacraig Hotel. Wunderschönes Kolonialgebäude. Leider im Besitz der korrupten, unfähigen Regierung und total geschmacklos eingerichtet und renoviert. Typisch!

 
Botanischer Garten. Total überfüllt!

 
Unser Fahrradverleiher


 

 

 
Fliegen mit Fleisch



 
 
Abendessen im indischen Family Restaurant, wieder mal fettig und ölig das Curry leckere Linsensuppe, kein kühles Bier im Angebot, Rechnung knapp 5 Stutz für beide.
 
 
Guter, kühler Wein auf der Club Terrace. Inle Valley Wein von Myanmar.

 
Family Restaurant...indisch...ohne Bier
 
Nach zwei Tagen hiess es Adieu. In diese Stadt kommen wir nicht wieder. Obwohl in den Reiseführern immer wieder als charmant beschrieben, empfanden wir diese Stadt alles andere als reizend, mehr als zwei Nächte hält man es hier nicht aus. Der Lärm entsteht unter anderem aufgrund den sich konkurrenzierenden Kirchenglocken, dem schreienden Muezzin und den, durch das Megaphon plärrenden Gebete der Buddhisten. Ist ja an sich schön, dass auf so engem Raum das Nebeneinander der Religionen zu funktionieren scheint, allerdings wäre es mindestens so andächtig, würde das Ganze in ehrfürchtiger Stille geschehen.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

in pyin u lwin gibt es einen fantastischen waterfall, anisakan, mit roller leicht erreichbar, dann Wasserfälle von Pwe Kauk , und
Wasserfall bei der Peik Chin Myaing-Höhle --http://www.reisen-von-us.net/Myanmar-Pin%20Oo%20Lwin.htm