Mit der von den Briten gebauten Eisenbahn machten wir uns
auf die eindrückliche Fahrt von Pyin Oo Lwin nach Hsipaw. Ein besonderes
Erlebnis. Die Schienen waren so krumm, dass permanente Schleichgeschwindigkeit
angesagt war, doch auch bei diesem Tempo rumpelten die Wagons nur so in alle
Richtungen.
Eigentlich wollten wir den Kaffee im Becher to go - stattdessen to go im Plastiksack...hahaha!!
Einfahrt unseres Zuges auf ungeraden Schienen
nostalgische Wagons mit dreckigen und durchgehangenen Sitzen...
Bis heute ist uns schleierhaft wieso der Stahlkoloss, angetrieben
von einer erbärmlichen chinesischen Diesellok, nicht aus den Schienen fiel. Man
bedenke die Wagons haben schon einige Jahrzehnte auf dem Buckel. So waren die
Sitze auf dreckverschmiert, am Boden türmte sich der Mist. Letzteres war uns
doch ein Rätsel, denn die Burmesen warfen jeglichen Abfall völlig hemmungslos
aus dem Fenster!
Sofort wird der Zug von Foodverkäufern umlagert
Highlight der Strecke war ganz klar das 800m lange und
110m hohe Gokteik Viadukt. Unvergesslich und anmutig der Anblick des Zuges wie
er sich über das Viadukt windet. Keine Sicherungen, nix, aus den offenen Türen
hätte man ohne Hindernis in die tosende Tiefe springen können.
Der Abgrund...
Die Gleisarbeiter sind hier mit schlichtem Hammer,
Schraubenzieher und Säge unterwegs, eine Garantie für zukünftige nostalgische
Fahrten.
Während der Fahrt faszinierte die wunderschöne
Landschaft. Die Shan-Berge im Hintergrund, grüne, satte Reisfelder,
Wasserbüffel, Strohhütten, winkende und lachende Kinder.
Gesichter im Gegenzug
Nach über sieben Stunden Fahrt für die etwa 100km erreichten wir am späten
Nachmittag unser Ziel: Hsipaw!
Wir entschieden uns für Lily’s Guesthaus. Ein
Volltreffer. Herzlicher Empfang, liebenswürdige Leute, tolles Preis- /
Leistungsverhältnis.
Die kleine Provinzstadt, die eher an ein grösseres Dorf
erinnert, liegt umgeben von den Shan Bergen im Hochland. Nach der bedrückenden
Hitze im Flachland herrscht hier ein willkommen angenehmes Klima.
Auf einer kleinen Besichtigungstour durch die Strassen
trafen wir freundliche Menschen und stuften das kleine Nest sofort als
sympathisch ein. Natürlich trafen wir auch noch einen (typischen) Deutschen, Jan, der in
Basel wohnt und in Allschwil arbeitete.
Abends zog es uns auf die wunderbare „Club Terrace“ (ja, die
gibt’s auch hier), idyllisch am Ufer des Duthawady gelegen. Den Tag beschlossen
wir mit delikatem Essen sowie einem feinen Tropfen in herrlicher Umgebung.
gemütliche Strassen von Hsipaw
Ausblick von der Club Terrace
In der Dämmerung beginnt das grosse Waschen im Fluss -
weiter oben wird frisch fröhlich in den Fluss gekackt und gebrunzt
ein gutes Glas Wein...
...ja so wird ein schöner Tag besiegelt!
Am folgenden Tag schlossen wir uns einer Halbtagestour an,
die uns mit dem Longtailboot über den Duthawady in ein Kloster und in ein
typisches Shan-Dorf führte. Die viel gerühmte Mönchsschule in diesen Klöstern
sind keine harten Schulen, wie man sich das vorstellen mag, vielmehr ein
Jugendcamp ohne Beaufsichtigung. Diesen Eindruck gewannen wir leider nicht das
erste Mal. Egal zu welcher Tageszeit wir bis anhin in Burma (!!) an einem Kloster vorbeigingen
oder ein solches besuchten, die kleinen Mönche, Novizen, kamen nie in den
Genuss eines Unterrichts, vielmehr spielten sie Spiele oder lungerten herum.
Tugenden wie Sauberkeit, Hygiene etc.
scheinen auch nicht gerade auf dem Lehrplan zu stehen, so mussten wir uns
beinahe übergeben, als wir die Küche des Klosters besichtigten. Mit diesem
ganzen Mönchsgehabe wird hier grösstenteils eine Riesenfarce abgezogen, ein
wahre Schmierenkomödie könnte man es auch nennen, alte ehrwürdige Traditionen
haben mit dieser Maskerade nichts mehr zu tun. Leider ist dies vielen Burmesen
nicht bewusst resp. der Mummenschanz wird mitnichten hinterfragt, so wird
strenggläubig weiter der Glaube praktiziert, massenhaft Geld für Buddha
gesammelt, Pagoden mit Gold verziert, die kleinen Kinder als Novizen in die
viel gerühmte Mönchsschule geschickt. Tragisch. So unser Eindruck.
Mönche und Novizen am Baden, Waschen & Planschen
Shan Haus: Wohnzimmer
Typische Küche resp. Feuerstelle...kein Gas...und schon gar keine Elektrizität!
kleiner Novize
Ziehbrunnen!!!
Das Shan Dorf vermittelte einen guten Einblick in das
alltägliche Leben der Menschen, die Bauweise der Häuser und die Wahrheit über
das unsägliche und schandhafte Treiben des Schurkenstaates China. Das korrupte
Regime, das Myanmar und seine grösstenteils ärmliche Bevölkerung nach wie vor
unterdrückt und jeden Tag aufs Neue bescheisst, steckt mit dem anderen
Tyrannenstaat China ganz tief unter einer Decke. So wird Teakholz abgeholzt bis
nichts mehr übrig ist, nach China exportiert, dick Kasse gemacht, wovon die
Bevölkerung natürlich nichts sieht. Die fetten Militärs suhlen sich in Geld,
während dem Bauer das Teakholz für den Bau seiner Hütte fehlt. China ist wie
überall in Südostasien eine Plage, schlimmer als eine Horde Heuschrecken.
Nachhaltigkeit scheint dieser käuflichen Regierung ein Fremdwort zu sein.
Was ist das? Eine Köhlerei!!! Da wird Kohle hergestellt mit Technik aus dem Mittelalter!
Dringend benötigte Kühlung...nein, weiter oben gibt es kein Dorf...wurde uns zumindest gesagt!
Typische Hütten der ärmeren Leute. Kein Teakholz, einfache Strohflechten
Einbaum beladen mit Steinen
Als Gegenleistung (für das schändliche Treiben) hilft
China beim Aufbau der Infrastruktur im ganzen Land oder stellt Burma
Elektronikartikel „zur Verfügung“. Über die Qualität dieser Ware wird im ganzen
Land von der Bevölkerung Witze gerissen: It’s from China, the quality is very bad,
after one year you have to buy another one!
Nach einigen Tässchen Tee mit den netten Einheimischen und interessanten Gesprächen schaukelten wir über den Fluss in unser Dorf zurück.
Nach einem Mittagessen bei Mr Food war Relaxen angesagt
und Verarbeitung der Erlebnisse.
Ein weit verbreitetes Gefährt in ganz Burma
typische Rostmühle...aber tagtäglich im Einsatz
Am Abend machten wir der netten Terrasse nochmals unsere
Aufwartung. Nicht zu spät ins Bett denn am nächsten Morgen soll der Wecker
bereits um 4.45 schellen.
feines Essen, edler Tropfen, tolle Atmosphäre auf der Club Terrace
1 Kommentar:
I would need another pair of pants for that bridge :)
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