Sonntag, 5. Mai 2013

Nyaungshwe / Inle-See (13.4 - 17.4.13)

Ja, wir hatten massive Probleme mit dem Internet die letzten Wochen, wieder in Rangun, haben wir eine ausreichende Verbindung, um zu bloggen:


Erleichtert dem Bus entkommen zu sein, legten wir per Taxi das letzte Stück zu unserem Guestshouse in Nyaungshwe, dem Teakwood Hotel, zurück.  Obwohl erst sechs Uhr morgens, war bereits das ganze Städtchen auf den Beinen. Die Burmesen sind Frühaufsteher, dafür muss man aber nach 22 Uhr abends nichts mehr von ihnen wollen.


 
Im Hotel angekommen, wurden wir von zwei ziemlich resoluten aber freundlichen Damen, offensichtlich Mutter und Tochter empfangen, wobei die Tochter wie ein Trampel auf ihren halbhohen Schuhen herumstackste.

Sogleich wurde uns Frühstück offeriert. Wir liessen uns, obwohl wir erschöpft waren, zu einem Tagesausflug auf dem Inle See überreden, da anscheinend in den folgenden Tagen aufgrund des Wasserfests etliche Attraktionen nicht besichtigt hätten werden können. Der Preis für den Ausflug war leicht überrissen, wie wir später feststellten. Bei diesem Thema muss man bei den Teakwood Damen etwas vorsichtig sein, sie sind stets darauf bedacht, monetär sicher nicht im Nachteil zu sein. Obwohl die Zimmer schön, sauber (und wie gewöhnlich überteuert) waren, hatte uns diese Eigenschaft der Geldgierigkeit stets (etwas) gestört.

 

Das Teakwood Guesthouse von aussen..

Der Ausflug auf dem Inle See war nichtsdestotrotz ein super Erlebnis. Den ganzen Tag liessen wir uns von unserem „personal boatman“ über den See schippern und wir aufgrund unserer Müdigkeit ein paar Mal zum gemütlichen Rattern des Motores leicht eindösten. Wir besuchten den Markt, eine Weberei, eine Silberschmiede, eine Zigarettenfabrik und natürlich die Phaung Daw U Pagode mit den berühmten Buddhas, die täglich mehr mit immer mehr Goldplättchen von eifrigen Pilgern zugeklastert wird, so dass seine ursprüngliche Form nicht wieder erkennbar ist. Frauen haben kein Recht, diesem zeremoniellen Akt beizuwohnen. Am Mittag  gabs einen gemütlichen Lunch im „Nice Restaurant“ direkt auf dem See. Die ersten Vorboten des bevorstehenden Festes machten sich bemerkbar: So wurde bereits eifrig mit Wasser herum gespritzt. Den ganzen Ausflug könnte man auch unter „Kaffeefahrt“ verbuchen, aber gut verpackt und mit der schönen Fahrt und den nicht gezwungenen Besuchen der Handwerksbetrieben war es ein schönes Erlebnis. Sehr beeindruckend fanden wir die schwimmenden Gärten wo die Einheimischen allerlei Gemüse anpflanzen, speziell die Tomaten sind sehr schmackhaft, welche wir zubereitet zum einem feinen Myanmar Tomatensalat öfters vertilgten! Während des Sonnenuntergangs ging es zurück in Richtung Nyaungshwe. Herrlich und idyllisch war der Anblick der berühmten „Einbein-Ruderer“.

 
 
Sonnenschutz ist hier unablässig...

 
einmal volltanken...

 
...und los geht's durch schwimmende Dörfer...

 
..und Felder..

 
unser Boatman
 


 
Allerlei Souvenir "cheap cheap, no expensive mister" am örtlichen Markt

 
Blätter zum Einpacken der Betelnuss, welche hier viele Leute kauen...



 
Reisfeld
 

 
 
Die berühmten Einbeinruderer vom Inle See



 
auch die Männer waschen hier...;)

 
...und weben! Eine Geduldsprobe, wie wir uns beim Besuch der Weberei überzeugen konnten!


 
Ein Mittagsschläfchen nach dem Whisky...oder??

 
Inle Zigarren, handmade!
 

 
 
 
das waren mal fünf Buddhas, unkenntlich gemacht durch tausende von Goldplättchen...


 
as usual, donation please...
 
 
Ladies are prohibited!
 
 
 
Besuch beim Silberschmied
 

 
schwimmende Gärten



 
 
Fischer bei der Arbeit


 
 

Todmüde, wir waren ständig während der Bootsfahrt eingenickt, suchten wir noch eine geeignete Lokalität für unser Abendessen. Der Tipp unserer Madame Teakhouse – ungewohnt uneigennützig – war ein Volltreffer. Für ein super feines Essen, zwei Salate, zwei grosse Suppen, zwei Wasser, zwei Kaffee dazu frische Erdbeeren offeriert, bezahlten wir am Ende knapp fünf Schweizer Franken!

 
Der nächste Tag brachte weniger Aktivitäten mit sich. Nach etwas Faulenzen wagten wir uns mit den Velos auf die Strasse, wo bereits Wasserschlachten tobten. Es dauerte auch nur wenige Minuten und wir waren klitschnass. Auf den Strassen herrschte ausgelassene Stimmung, von überall her dröhnte laute Musik, in den Beizen wurde die Hitze mit viel Bier bekämpft. Johlende Typten fuhren auf Pick-ups und Kleinlaster, von denen Wasser herunter geschossen wurde, durch die Strassen. Ausser den Mönchen, Kleinkindern und Greisen blieb beinahe niemand von einem Kübel Wasser verschont.
 
 
ready to get wet??
 
 
 
 
das war wohl ein Myanmar Bier zuviel...??
  
 
 
mit den besoffenen Einheimischen auf Tuchfühlung...
 
  
 
Lunch im Sunflower, sehr empfehlenswert!

 
Tropfend kehrten wir im Sunflower Restaurant (Tipp!) zum Lunch ein. Den Nachmittag verbrachten wir erneut mit Rasten – ob immer noch müde von der Busfahrt oder vom Nachmittagsbierchen (wir mussten schliesslich mitfeiern) sei dahingestellt. Abendessen war eine Wiederholung vom Vortag, aber nicht weniger gut!
  
Am zweiten Waterfestival Tag machten wir uns mit dem Fahrrad auf zum 8 Kilometer ausserhalb liegenden Weingut (Red Estate Winery) – trotz dem Wissen, dass es wegen dem Feiertag geschlossen ist, wohlgemerkt. Unglaublicherweise können die hier wirklich mehr als nur trinkbaren Wein produzieren, wie wir auch im weiteren Verlauf unserer Reise mit Freuden feststellen durften. Die Aussicht war nett und wir konnten uns an der Sonne etwas trocknen lassen bevor wir auf dem Rückweg wieder mehrmals nett abgekühlt wurden und wie zwei begossene Pudel durch die Meute radelten. Nach der anstrengenden Radtour liessen wir uns im „Kaung Kaung“ nieder und bestellten mal ordentlich von diesem Wein und assen einen Happen. Die gegrillten Okraschoten waren der Hammer!

 
platsch...eine nette Abkühlung bei der Hitze!

 
Blick von der Red Mountain Winery



 
im Kaung Kaung...
 
 
 
interessante Küche...

 
...weniger interessante Toilette, aber wie überall...

 
...das Essen schmeckt trotzdem!


  

Vor unserem Hotel gesellten wir uns zu einer Gruppe lustiger Männer, welche jeden mit Wasser attackierten, der vorbeifuhr. Für ein paar Stunden genossen wir das Fest von der anderen Seite und tanzten mit den Burmesen auf der Strasse. Ständig forderten sie uns auf, zusammen zu tanzen und beklatschten uns  in einem Kreis um uns – kein Problem für uns, wir sind ja auch berühmt für unsere Tanzkünste...;)! Aus den Boxen dröhnten dabei die unglaublichsten Coverversionen von westlichen Songs. Die Leute waren unglaublich freundlich und offerierten uns immer wieder Bier, Rum, Nüssli, Tea-Leaf Salat. Ein wahres Fest mit supernetten und lustigen Leuten!







 
Nach einem kurzen Dinner im neu eröffneten „Beyond Taste“ (das Essen ist gut, etwas höhere Preise aber super Service und ein schönes Ambiente, der Inhaber hat einige Zeit in Dubai gelebt und spricht perfekt Englisch) fielen wir in unser Bettchen.

Der letzte Tag des Thingyan überstanden wir überraschenderweise ziemlich trocken. Den Abend verbrachten wir mit den Bernern Lisa und Phil. Nach einem gemütlichen Apero im, von einem Schweizer geführten, „The Shan Restaurant“ (super schönes Ambiente, Preise für Myanmar Verhältnisse hoch) machten wir mal wieder den Versuch mit italienischem Essen in Asien. Diesmal glückte das Experiment und wir genossen superfeine Gnocchi, dazu einen Rotwein aus den vor wenigen Tagen besuchten Rebbergen wenige Kilometer entfernt. Das Sunstar können wir nur empfehlen.

  

 
Apero im "The Shan Restaurant" mit Lisa und Phil...
 

Am Morgen früh holte uns das Taxi ab für die Fahrt nach Heho zum Flughafen. Die über zehnstündige Busfahrt nach Mandalay schenkten wir uns.

Nyaungshwe ist ein super schönes Fleckchen Erde und ein Must auf einer Reise durch Burma! Mit einem angenehmen Klima, heiss am Tag, aber kühl in der Nacht ist es auch eine willkommene Abwechslung zu stickig, staubig heissen Orten wie Rangun, Mandalay oder Bagan. Etwas irritiert hatte uns hier, wie auch an anderen Orten in Burma, die Lautstärke der Gebete der Buddhisten. Bisher nur vom Islam gekannt, stehen hier die Gebetsrufe in ihrer Lautstärke dem Muezzin in keinster Weise nach – und das während Stunden! Die Menschen sind freundlich und neugierig und noch voller Freude für die Besucher aus dem Westen.
 
 
 
 
 
 

 

 

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