Der verantwortliche Manager der BNI Bank war uns dann auch behilflich bei der Organisation des Taxis, nur 20 Minuten bräuchten wir zu warten, versicherte er uns.
Nach über einer Stunde Warterei verliessen wir die Bank mit vielen Fragen.
Wenn so ein Typ nicht einmal ein Taxi organisieren kann, wie will er dann eine kleine
Zweigniederlassung einer Bank leiten? Ja, das ist Indonesien, man darf nicht zu viel
erwarten, am besten gar nix. Am besten macht man auch alles gleich besser
selber, da schneller, effizienter und vor allem nervenschonender.
Ah ja, es regnete natürlich in Strömen in Manado, was die
Taxisuche relativ unangenehm gestaltete. Man muss sich eine Stadt vorstellen,
die von einem Volldeppen der Extraklasse erdacht wurde. Alle Trottoire, das
Wort ist eine masslose Übertreibung, bestehen aus spiegelglatten Kacheln. Gar
nicht rutschig bei Regen. Das ist Indonesien. Hier wird nicht um eine einzige
Ecke gedacht – nicht einmal die winzigste.
Unser Reiseziel Tomohon liegt im Hochland. Hier herrscht
ein angenehmes, mildes Klima. Unsere Absteige, das Happy Flower, lag gleich am
Fuss des 1580m hohen Gunung Lokon. Wir waren froh wieder ein zivilisiertes
Zimmer zu haben. Weisses Leintuch, Decke und Kissen. Halbwegs richtige Dusche
und richtige Toilette. Das Frühstück entpuppte sich hier als Disaster. Drei
Typen standen in der Küche um nicht mehr als zehn Gäste am Morgen mit ihren
Kunstwerken aus der gemütlichen Morgenstimmung zu reissen. Die Spiegeleier
wurden bereits um 7 Uhr vorberietet, damit sie auch sicherlich schön kalt waren
bis der erste Gast zum Frühstück eintrudelte. Fruchtsaft war erst gar nicht
drin. Da mussten wir intervenieren, schliesslich bezahlten wir für das Zimmer
und das Frühstück einen gehörigen Preis, wo im Minimum warme Eier, egal in
welcher Form, drin liegen müssen. Im Supermarkt ergänzten wir das spärliche
Frühstück mit Corn Flakes und Milch und frische Früchte besorgten wir auf dem Markt.
Innenleben eines typischen "Bemos" (Minibus, ausgeschlachtet, fette Stereoanlage, unbequeme Sitzbänke)
Tomohon Bus- und Bemoterminal und Markt
Die Bemos fahren teilweise erst los, wenn sie voll sind. Hier warteten wir eine gute halbe Stunde. Bleibt viel Zeit zum Photographieren.
Wir konnten in Tomohon nicht die Hälfte durchführen was
wir geplant eigentlich hatten, da die raffgierigen Menschen aus dem Happy Flower
anscheinend unter einem Realitätsverlust leiden: 100$, also mehr als einen Monatslohn hier, verlangten die Spinner,
für einen Ausflug auf den Gunung Lokon, ein Halbtagesausflug. Entspräche in der Schweiz etwa 7000.- Franken.
Wir besuchten den skurrilen Markt, wo allerhand
feilgeboten wird. Sozusagen vom Fisch bis zum gerösteten Hund.
Da wird alles verkauft, was das Tier zu bieten hat...nichts für zartbesaitete.
Kühlung? Braucht es nicht...
Die Biester werden hier in Käfige gesteckt, verkauft und gefressen. Nebst Hunden gehören ach Schlangen, hauptsächlich Pythons, zum Spezialitätenkabinett Tomohon's.
Was ist das? Flughunde, denen die Flügel abgerissen worden. Beinahe "ready to eat".
Wie man das weiterverarbeitet resp. essen soll, konnten wir bis heute nicht eruieren
Optimaler Platz zum Relaxen. Auf der Schlachtbank mitten im Blut. Des Öfteren erinnerten uns die Menschen hier an Tiere
Das war für uns das Highlight des Marktes: Gerösteter Hund
Der Danau (See) Linow und Danau Tondano waren eher ein Reinfall. Am Danau
Tondano suchten wir eines der supertollen Fischrestaurants wie im Lonely Planet
beschrieben. Zu unserem Bedauern haben wir selten so einen hässlichen Fisch
gegessen. Zudem wurde der eine Fisch als Ganzes frittiert, was wir regelrecht
hassen. Eigentlich bestellten wir „Ikan Bakar“, also gegrillten Fisch, aber
eben, das ist Indonesien. Ziemlich frustriert machten wir uns auf den Heimweg.
Danau Linow
In Lahendong am Warten auf das Bemo.
Danau Tondano. Viel Fisch aber die Indonesier können den Fisch einfach nicht anständig zubereiten. Fisch ist übrigens nicht das einzige, das sie nicht auf die Reihe bekommen hier!
Superstar...alle wollten Fotos...unfassbar
Drei Nächte verbrachten wir in Tomohon. Die Lage des
Städchens im Hochland ist wunderschön und auch die Umgebung ist einen Besuch
wert. Kulinarisch herrscht hier absolute Wüste, ein Grauen. Immer diese
frittierte Scheisse und die kleinen Fische, die viel zu lange auf dem Grill gelegen
haben, Horror. Grundsätzlich besitzen de Indonesier alle wesentlichen Zutaten für die Zubereitung eines anständiges Mahls, aber nein, es wird einfach nur Reis und allerhand frittierter Mist aufgetischt. Diese Gleichgültigkeit und der Mangel an Interesse an gutem Essen bringt uns mehr als nur auf die Palme. Der Grund kann im Übrigen nicht in der Armut oder mangelnden finanziellen Ressourcen gesucht werden, es ist vielmehr einfach Desinteresse und Faulheit.
Gunung Lokon
Alles bereit für den Nationalfeiertag am 17. August...
schöne Verkleidung für Kinder
Yeah, respect!
Aus diesem Grund machten wir uns einen Tag früher auf
nach Manado und verbrachten nochmals eine Nacht im geliebten Aston, wo ein
riesiges Frühstücksbuffet und ein Fitnesscenter (übrigens zum selben Preis wie im Happy Flower) auf uns wartete.
Das war doch eine Überraschung im Aston Manado! Calvin (unten) der bei unserer letzten Abreise noch ein Foto geschossen hat, wusste es bestens zu inszenieren.
2 Kommentare:
sie haben einen wirklich tollen Bericht geschrieben und bebildert! Toll... Es hinterlässt einen geradezu aufschlussreichen und so überaus ehrlichen Eindruck von ihnen. Auch intelligent sind sie, vermutlich. Menschenfleisch wird dort auch angeboten. Dass haben sie vergessen. Wirklich toll sind sie. Machen sie weiter so.
Ja, ich sitmme meinem Vorredner zu. Soziale Intelligenz und Aufgeschlossenheit gegenüber anderen Ländern ist gegeben. LG
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