Brütende Hitze empfing uns am Busbahnhof von
Mandalay. Trotzdem liessen wir uns von der Taxifahrermeute nicht verarschen und
beharrten zusammen mit einem anderen Schweizer Paar auf unseren Preis, um in das
nahegelegene Hotel zu gelangen. Nach einigen Minuten Diskussion bei 40 Grad
wurden wir schliesslich ins Hotel Emperor nahe dem Königspalast gefahren -und zwar zu einem mehr oder weniger anständigen Preis!
Den Temperaturen trotzend, machten wir uns auf zur Stadterkundung. Viele der Geschäfte waren am Sonntag geschlossen. Die grösseren „Malls“ hatten zwar geöffnet, was sie anzubieten hatten, war jedoch nicht wirklich sehens- bzw. kaufenswert. Das unglaubliche an diesen Läden ist die Menge an Personal. Bei Betreten der Geschäfte denkt man, der Laden sei gut besucht, bis einem bei genauerem Hinschauen bewusst wird, dass es sich um Personal handelt, welches irgendwelchen Gerümpel abstaubt (allerdings nicht sehr effektiv, das Zeug sieht gewöhnlich aus als sei es vom Laster gefallen) oder sich in Grüppchen zusammenstellt und den neuesten Klatsch austauscht. Unglaubliches haben wir in einer Bäckerei angetroffen. Der Verkaufsraum mit knapp 50 m2 Fläche wurde tatsächlich von nicht weniger als 22 Angestellten belagert, gut 20 zu viel! Klar, eine Bäckereiangestellte in Myanmar verdient so gut wie nichts, was aber ist der Sinn einer solchen Flut von Angestellten – das übliche Bild in Einkaufscentern, Shops, Restaurants, Hotels – denn sie scheinen sich eher in kollektivem Nichtstun als in wirklichem Arbeiten übertreffen zu wollen.
Den Temperaturen trotzend, machten wir uns auf zur Stadterkundung. Viele der Geschäfte waren am Sonntag geschlossen. Die grösseren „Malls“ hatten zwar geöffnet, was sie anzubieten hatten, war jedoch nicht wirklich sehens- bzw. kaufenswert. Das unglaubliche an diesen Läden ist die Menge an Personal. Bei Betreten der Geschäfte denkt man, der Laden sei gut besucht, bis einem bei genauerem Hinschauen bewusst wird, dass es sich um Personal handelt, welches irgendwelchen Gerümpel abstaubt (allerdings nicht sehr effektiv, das Zeug sieht gewöhnlich aus als sei es vom Laster gefallen) oder sich in Grüppchen zusammenstellt und den neuesten Klatsch austauscht. Unglaubliches haben wir in einer Bäckerei angetroffen. Der Verkaufsraum mit knapp 50 m2 Fläche wurde tatsächlich von nicht weniger als 22 Angestellten belagert, gut 20 zu viel! Klar, eine Bäckereiangestellte in Myanmar verdient so gut wie nichts, was aber ist der Sinn einer solchen Flut von Angestellten – das übliche Bild in Einkaufscentern, Shops, Restaurants, Hotels – denn sie scheinen sich eher in kollektivem Nichtstun als in wirklichem Arbeiten übertreffen zu wollen.
Aussenansicht Hotel Emperor
und es gibt sie die ATMs...und nicht wenige..auf ihre Funktionstüchtigkeit haben wir sie allerdings nicht getestet...
im Bahnhof von Mandalay
beim Laufen immer schön nach unten schauen!
ein paar Eindrücke der Stadt...
Bäckerei mit etlichen Angestellten, leider haben wir nur einen Teil aufs Bild bekommen...
Business as usual...
Nach
einem kurzen Abstecher zum Zeigyo Markt, der nicht wirklich lohnenswert war,
stand ein Pagodenbesuch auf dem Programm. Nach etlichen Verhandlungen
fanden wir schliesslich zwei Mototaxi Fahrer, die uns nicht übers Ohr hauen
wollten. Der Besuch der Kuthodaw Pagode mit dem grössten Buch der Welt,
beeindruckende 729 Seiten in Marmor gemeisselt, war eher kurz, wiederholten
sich die vergoldeten Figuren und Statuen doch meistens.
Kuthodaw Pagode...
...in Marmor gemeisselte Buchseiten..
Zweiter Punkt auf
unserer Liste war der Mandalay Hill. Wie so oft wurde im Reiseführer masslos
übertrieben, der Aufstieg über die 934 Treppenstufen war trotz der Hitze keine
riesen Challenge. Der Aufstieg war absolut lohnenswert, man hat eine super
Aussicht auf Mandalay und Umgebung und noch besser, wir vergassen die Zeit bei
einem sehr interessantes Gespräch mit ein paar netten Einheimischen, welche ein
sehr gutes Englisch sprachen. Der fortgeschrittenen Zeit wegen gingen wir
direkt zum „Green Elephant“ zum Znacht. Das Restaurant liegt in einem netten
Garten (Mückenspray nicht vergessen!), das Essen war sehr gut, wenn auch
überteuert und die Angestellten unfreundlich und äusserst unmotiviert. Da es
„schon“ nach 21 Uhr war, war in der Millionenstadt kein Taxi mehr zu finden und
wir zottelten die halbe Stunde „nach Hause".
der Kitsch darf nirgends fehlen!
Aussicht vom Mandalay Hill...
Tag zwei
beschäftigten waren wir uns vorerst mit der Planung unserer Weiterreise. Im
Speziellen hatten wir die Absicht, eine mühsame Busfahrt nach Bagan zu vermeiden
und wollten herausfinden, welche Fluggesellschaft wann fliegt. Kein einfaches
Unterfangen, da die Angestellten der verschiedenen Airline Büros, welche wir
ansteuerten, sich da auch nicht so sicher waren. Das Tourismusbüro konnte uns
schliesslich weiterhelfen und der Flug war gebucht. Zweiter Punkt war der
Besuch der Mahamuni Pagode. Nachdem uns ein Longyi umgebunden worden war und
wir die Eintrittsgebühr für unsere Kamera bezahlt hatten, besuchte Michael die
mit Abstand meist verehrte Buddha Statue des Landes, welche täglich von
männlichen Pilgern mit Goldplättchen zugekleistert wird, Frauen erträgt der
Gute wohl nicht in seiner Nähe. Von einem freundlichen Mönch wurden wir
ungefragt auf eine intensive Führung durch die unzähligen zugehörigen Räume der
Pagode mitgeschleift. Es war sehr interessant. Ausführlich erläuterte uns der
heilige Bruder die Statuen, Bilder, verstaubten Geschenke verschiedenster
Länder und Gemälde bis wir uns nach einer knappen Stunde bedankten und uns höflich
verabschieden wollten. Da besass der selbsternannte Guide doch glatt die
Frechheit und verlangte eine „Donation“ von 40 Dollar! Die Spende war
wohlgemerkt nicht für Buddha, sondern ihn persönlich bestimmt. Eine solche
Unverfrorenheit war uns bis dahin noch nicht begegnet und das von einem
angeblichen Gehilfen Buddhas!! Wir waren so baff, dass uns nicht viel dazu
einfiel, ihn mit umgerechnet 2 Dollar abspeisten und sehr desillusioniert die
Pagode verliessen.
Camera Fee!
Michael im Longyi
Gold über Gold...
Geld spenden bringt Glück!
einen der vielen Teile der Mahamuni Pagode...
unser charmanter Guide...
fünf mal hauen bringt Glück!
fünf Mal Wasser über die Statue giessen bringt Glück!
ob schlafen auf dem Pagodengelände auch Glück bringt?
Die Gedanken, welche sich uns nach den zahlreichen Besuchen von buddhistischen Stätten langsam aufdrängten, waren nicht sehr heilig. Der Buddhismus kommt in diesem Land bisher ungekannt aggressiv daher. Laut und bestimmend und einen grossen Teil des täglichen Lebens der Gläubigen ausfüllend erscheint er uns nicht mehr als die sanfte und freiwillige unter den grossen Religionen. An jeder Ecke werden die, oft bettelarmen Gläubigen aufgefordert, eine Geldspende für Buddha zu geben. Diese wird wohl für den Unterhalt und das Vergolden der Pagoden, Statuen und was auch immer verwendet. Es stellt sich die Frage, was geben die Mönche, welche von Spenden leben und hier ständig durch die Strassen ziehen und Essen und Geld einsammeln, der Gesellschaft? Das soll keine Kritik am Buddhismus sein, sondern lediglich ein paar Gedanken zu der Situation, wie wir sie empfinden.
Nach dem
Mittagessen im vegetarischen (ja wir essen inzwischen z.T. auch fleischlos, da
dies oft die bessere Alternative zu den undefinierbaren Fleischstücken, welche ins
Essen geschmuggelt werden, darstellt) Marie Min Restaurant, verabschiedeten wir
uns für einige Stunden in unser klimatisiertes Hotelzimmer, herrlich!!
das Veggie Restaurant "Marie Min", super gutes Essen!!
unverzichtbar, der Generator vor dem Hotel!
Der
Abend brachte mit dem Besuch der „Moustache Brothers“ ein Highlight und „must“
für jeden Mandalay Besuch! Die drei Brüder U Par Par Lay, U Lu Zaw und U Lu Maw
erreichten "Berühmten Status" weit über die Landesgrenze hinaus für ihr
unermüdliches Aufbegehren gegen das burmesische Regime, welches sie in einem
Mix aus Schauspielerei, Tanzen, Singen und satirischen Witzen entlarven und heftig auf die Schippe nahmen. Natürlich war der Ärger nicht ausgeblieben und für U Par Par Lay wurde zu 6 Jahren im Arbeitslager
verdonnert. Trotzdem lassen sie sich nicht unterkriegen und geben ihre
Parodien bei täglichen Vorführungen vor grösstenteils ausländischem Publikum
zum Besten. Hut ab vor diesen Männern, die trotz der Drohungen und Strafen sich
nicht kleinkriegen lassen und der Regierung ihre Meinung unter die Nase reiben!
buntes Treiben am und im Irrawady river...
für viele ganz normal, waschen im Fluss...
mit unseren zwei Moto Taxi Drivern während des Feierabendbiers...
Lu Maw
Par Par Lay war 6 Jahre im Arbeitslager!!
Der
Ausflug am nächsten Morgen nach Amarapura hätten wir uns sparen können.
Beeindruckend ist die längste Teakholzbrücke der Welt (1.2km) wohl, macht aber
den Weg dahin nicht ganz wett. Der nachgebaute Königspalast – es wurden dafür
Sklaven aufgeboten – schenkten wir uns und setzten uns in ein klimatisiertes
Cafe mit WLAN.
Michael auf der U Bein Brücke...
Frittiertes gefällig?
...oder lieber was aus dem Wok?
Zum
Abendessen hatten wir uns mit Jonathan und Gerrit, mit welchen wir in Yangon
bereits ein paar Tage verbracht hatten, verabredet. Wir assen in einem
Strassenrestaurant birmanische Curries mit Fladenbrot. Um 22 Uhr wurden wir
schliesslich als die letzten und sowieso einzigen Gäste aus der "Skybar" im zweiten Stock des Cafe
City geworfen, Mandalay hatte die Bürgersteige längst hochgeklappt. So blieb
uns nur der Gang zum Hotel.
Nachtessen mit Gerrit und Jonathan
Essen an
Strassenständen ist die günstigste Variante, sich in Myanmar zu ernähren.
Allerdings nicht so bedenkenlos möglich, wie wir es bisher aus anderen
asiatischen Ländern gewohnt waren.
Das Essen hier ist nicht vergleichbar mit
demjenigen in Kambodscha, Laos oder gar Thailand. Zwar essen die Burmesen oft
Curry, dies kommt jedoch als Klumpen Fleisch in Öl schwimmend daher. Als
Beilagen werden Reis und oft welkes Gemüse mit einem fischig riechenden Dip
gereicht. Allgemein hatten wir uns hier eher selten an Strassenständen
verköstigt und assen in die Restaurants ,wo neben myanmar food meist auch chinesische
oder indische Speisen serviert werden. Auch die unzähligen Teestuben, wo Tee
und frittiertes Gebäck gereicht werden, hatten es uns nicht so recht angetan.
Alles ist fettig, Frittieren ist die liebste Zubereitungsart hier – egal ob zum
Frühstück, Zmittag oder Znacht. Die Auswahl der Früchte ist, ausser in Mandalay
und Yangon, eher beschränkt. Die Obststände bieten oft überreife eher schon
faulige Ware an. Es darf behauptet werden, dass wir uns nicht auf Anhieb in die
birmanische Küche verliebt haben. Bei der Getränkeauswahl sieht es etwas besser
aus, Wasser ist günstig und überall zu bekommen, das Myanmar Bier mehr als geniessbar
und zu unserem Erstaunen ist auch der (mit ausländischer Unterstützung) selbst
angebaute Wein aus dem Inleseegebiet eine wahre Freude! Die Fruchtsäfte sind wie an den meisten
Orten in Asien übersüsst, beim Kaffee mischt man sich aus Pulver mit Creamer sein Gebräu
zusammen, Nescafe lässt grüssen!
Per Taxi
gings am nächsten Morgen die rund 45 Kilometer zum Flughafen, wo wir, nach den
wie üblich akkurat durchgeführten Sicherheitschecks, die Air Bagan Maschine in
Richtung Bagan bestiegen.
Mandalay
zeigt sich tagsüber als lärmiger und abgasverpesteter Ort, was bei einer
Temperatur von 40 Grad beinahe unerträglich ist, ein Hotel ohne Klimaanlage
undenkbar. Bereits nach 21 Uhr erscheint die Stadt mit immerhin über einer
Million Einwohnern jedoch wie ausgestorben. Da Ausländer keinen Roller mieten
dürfen, ist die Fortbewegung, ob bei Tag oder Nacht eher mühsam. Unserer Ansicht
nach sind zwei Übernachtungen ausreichend, um die lohnenswerten Orte zu
besichtigen. Für uns auffallend in Mandalay ist die überaus hässliche
Architektur (falls man das so nennen kann) der Gebäude, welche überall aus dem
Boden schiessen. Der chinesische Einfluss bleibt einmal mehr keinesfalls
verborgen. Ständige Stromausfälle sind hier an der Tagesordnung und riesige
Löcher mitten im Bürgersteig bergen die Gefahr, für immer im dreckigen
Untergrund der früheren Hauptstadt zu verschwinden.
1 Kommentar:
von mandalay u umgebung habt ihr ja so gut wie nichts gesehen-ich bin sehr enttäuscht von euch- eine schöne bootsfahrt nach mingun, das fantastische sagaing mit hunderten pagoden auf den hügeln, , die riesigen buddhas v monywa, die alte köngsstadt inwa, wo es fast nur pferdekutschen u ochsenkarren gibt, der schlangentempel paleik mit einer art mini-bagan-, die ubein bridge ist natürlich nur bei sunrise u sunset atemberaubend, alles das habt ihr ausgelassen, ???jedesmal, wenn ich in mandalay bin, fahre ich mindest. 3x zum sunset zur ubein-brücke, in der ganzen umgebung gibt es herrlich tempel u klöster.auch beim inle lake habt ihr anscheinend das beste versäumt, nämlich das einmalige pagodendorf indein.
Kommentar veröffentlichen