Die uns von vielen Reisenden als Horrortrip beschriebene
Strassen Route von Mandalay nach Bagan bewältigten wir mit Air Bagan, was doch ganz
bequem und schnell von statten ging.
Einmal mehr waren wir fasziniert von den „Security
Checks“ am Flughafen.
Cleverer Flugplan!
Während des herrlichen
Sonnenuntergangs über Bagan fuhren wir mit dem Taxi zu unserer Bleibe in
Neu-Bagan, dem Thiri Marlar. Eine schöne Anlage angehaucht von
nordafrikanischem Einfluss am Rande der unzähligen Pagoden. Kleines, sauberes
Zimmer mit überlebenswichtiger Klimaanlage für unschlagbare 30$/Nacht.
Welcome Drink mit fantastischer Aussicht
Mit der wüstenähnlichen Hitze in Bagan hatten wir ganz
schön zu kämpfen. So zeigte das Thermometer auch um 21.30 Uhr noch
granatenmässige 38 Grad an.
Infolgedessen starteten wir unsere kulturelle Besichtigung
der Pagoden bereits früh am Morgen des nächsten Tages. Über 2‘000 Pagoden
verteilen sich über das Gebiet von Bagan. Wir haben uns knapp zehn davon auf
unsere Liste gesetzt. Mit dem Velo und ausgerüstet mit viel Wasser starteten
wir in das historische Abenteuer.
Wahrscheinlich in der Manuha Pagode
Mit DC Shoes geht gar nix!
Da muss Frau noch was machen!!!
Aufstieg zur Shwesandaw Pagode
Blick auf 1001 Pagoden
Dhammayangyi?
Wir verzichten hier bewusst auf eine ausführliche
Beschreibung all dieser Pagoden, erstens haben wir diese bereits vor Ort voll
ausgekostet und zweitens würde eine ausführliche sachliche Abhandlung den geschätzten
Leser wahrscheinlich nicht sonderlich interessieren (oder doch?).
Das Gelände all dieser Pagoden ist riesig und wahnsinnig
beeindruckend – enorm was da an Pagoden aufgetürmt wurde (wer George Orwell’s Tage
in Burma gelesen hat, kann sich ein Lächeln bei der schieren Vorstellung dieser
Pagoden wahrscheinlich nicht verkneifen – Tipp Seite 10).
unendlich heiss - Bagan
Bistro inmitten des Pagodenwaldes
In der Ananda Pagode
Sehr beliebt in und um Pagoden: Faulenzen und Pennen
Bupaya
Can't stop, won't stop: Donations for Gold
Leider werden viele dieser historischen Stupas nur sehr dilettantisch
restauriert, so dass viel historisches Material unwiederbringlich vernichtet wird.
Es ist eine wahre Tragöde, was diese Stümper mit diesen Monumenten anstellen.
Schriften werden übermalt, Fussböden werden mit Badezimmer „Bodenplättli“
gekachelt. Die Aufzählung könnte beliebig fortgesetzt werden. Dies sind auch
gleichzeitig die Gründe wieso die UNESCO die Tempel von Bagan nicht als Weltkulturerbe
anerkennt.
Es wurde dermassen heiss und wir schwitzten uns so gewaltig einen ab, dass 5 Liter Wasser ein Klacks waren. Völlig durchgeschwitzt und erledigt flüchteten wir bereits um 14 Uhr zurück ins Hotel – Temperatur über 45 Grad! Wir verkrochen uns bis kurz vor Sonnenuntergang ins Hotel. Den Sonnenuntergang mit atemberaubendem Blick von der Dachterrasse des Hotels über die Pagoden genossen wir mit dem selbst organisierten Weisswein.
Abendessen im Black Rose. Gute Küche. Zapfenstreich.Es wurde dermassen heiss und wir schwitzten uns so gewaltig einen ab, dass 5 Liter Wasser ein Klacks waren. Völlig durchgeschwitzt und erledigt flüchteten wir bereits um 14 Uhr zurück ins Hotel – Temperatur über 45 Grad! Wir verkrochen uns bis kurz vor Sonnenuntergang ins Hotel. Den Sonnenuntergang mit atemberaubendem Blick von der Dachterrasse des Hotels über die Pagoden genossen wir mit dem selbst organisierten Weisswein.
Neu-Bagan
Sunset @ Thiri Marlar
Auch im Club gegen das Böse...Par Par Lay
Am nächsten Tag begingen wir einen massiven Fehler (aber
das wussten wir ja zu jener Zeit noch nicht): Mit einem Fahrer machten wir uns
auf den Weg zum Mount Popa, 1'518 M.ü.M. Der Popa Taung Kalat, 737 M.ü.M., ist
einer der verehrtesten Wallfahrtsorte in Burma.
Mit dem Taxi flitzten wir durch eine sahara-artige
Landschaft. Ausgetrocknete Felder, brütende Hitze, Stechpalmen, die in der
Bullenhitze langsam verdorrten. Nach einer Stunde erreichten wir unser Ziel und
machten uns an den Aufstieg über die 777 Treppenstufen zum Gipfel. Selbstverständlich
musste der Weg nach oben barfuss zurückgelegt werden. Überall waren Makaken
Affen zu sehen. Die Treppen waren übersät mit Affenscheisse und teilweise auch –pisse. Nach 5 Monaten
Südostasien ist man nicht mehr heikel, dies war aber wirklich zu viel, aber
auch wieder typisch. Während man den Kultstätten barfuss die Ehre erweisen
soll, was durchaus ein schöner und
ehrbarer Gedanke ist, kacken die Affen den Weg zum Heiligtum voll. Wieso denn
nun Affenscheisse akzeptabel ist auf dem erhabenen Weg, aber die Schuhe der
Besucher nicht, ist und bleibt ein Rätsel. Voller Abscheu akzeptieren wir die
Herausforderung und machten uns auf den Weg, wobei eine Person ihren Ekel
ausgiebig gegen aussen zeigte und sich auch einige nicht jugendfreie
Kraftausdrücke nicht ersparen konnte. Oben angelangt erwarteten uns, wie soll’s
denn anders sein, mehrere Donation Center (damit alles noch goldiger wird), ein
Haufen kitschiger Buddhas und eine mässige Aussicht. Was für ein Reinfall!
Enttäuscht machten wir uns auf den ekelhaften, abstossenden, schauderhaften,
abscheulichen Weg nach unten.
Strassenarbeiten - oft sind Frauen am Werk
Rebecca (rechts im Bild) am Mahlen von Erdnussöl
Selbstgebranntes!
Auf dem Weg zum Mt. Popa - Affen und Hunde
Aussicht Mt. Popa
Affenscheisse!
Wieviel Kitsch darf's denn sein?
Wenn unser Bett jeden Abend so aussehen würde...
Persönliche Meinung / Exkurs:
„Nach all diesen Pagoden – in ganz Burma – hängen uns
diese jetzt wirklich zum Hals raus. Auch das ganze Klimborium um diese ganze
Pagoden, sprich die vorbehaltslose Verehrung dieser Stätten und die nie endende
Flut an Geldern, die gespendet werden, steht für uns stark im Kontrast zu
vielen anderen traurigen Tatsachen in diesem Land. Die Armut in Burma ist
allgegenwärtig und für uns reiche Europäer nicht fassbar. Trotzdem spenden die
Ärmsten der Armen Geld für die Vergoldung von Stupas und Buddha Figuren,
gleichzeitig leben sie in einer Müllhalde und die Glücklichen unter ihnen haben
ein Dach über dem Kopf. Viele hoffen ein besseres nächstes Leben und haben das
derzeitige irdische Leben wohl bereits abgeschrieben oder sehen es als Strafe
an für begangene Freveltaten im Leben zuvor. Was mit all dem gespendeten Geld
wirklich passiert, ist für uns ein grosses Fragezeichen. Parallel zu diesen
traurigen Tatsachen bereichert sich das militärische Regime, welches nach wie
vor an der Macht steht, Tag für Tag an den ausgiebigen Bodenschätzen dieses
Landes. Die gesprochenen 25 Mio. Franken, welche die Schweiz Burma im Rahmen der
Entwicklungszusammenarbeit in den nächsten vier Jahren investieren will,
erachten wir als eine Einverständniserklärung der Schweiz zur derzeitigen
Politik und Regierung in Burma.
Aung San Suu Kyi missbraucht als falsches
Aushängeschild?
Wir fragen uns, ob diese Leute in Bern jemals einen Fuss
in dieses Land gesetzt haben. 25 Mio. für offizielle Entwicklungshilfe,
inoffiziell Erkaufen von zukünftigen Handelszugeständnissen. Handel mit einem
käuflichen Regime, das seine Bevölkerung Tag für Tag hungern lässt.
Entwicklungshilfe funktioniert hier nur vor Ort, d.h. mit der Entsendung von
Schweizern, die humanitäre Hilfe vor Ort leisten. Ansonsten versickert das Geld
in den Taschen der korrupten Mächte. Den vielfach erwähnten Wandel in Burma
gibt es nämlich vor allem gegen aussen, innenpolitisch hat sich nicht allzu
viel verändert. Die Änderungen beinhalten Zugeständnisse an die Bevölkerung im Sinne
einer gelockerten Meinungsäusserung, Reisefreiheit, Pro-forma Wahlen, Handys
etc. Die Finanzierungsgeschäfte und Profit daraus laufen aber nach wie vor über
das Regime, pardon Regierung oder deren Mittelsmänner. Die sogenannte „formale zivile
Regierung“ (0-Ton EDA) besteht zum Grossteil aus Generälen oder anderen ranghohen Militärs, die anstatt in ihrer
Paradeuniform nun in ziviler burmesicher Tracht ihren täglichen Korruptionsgeschäften
nachgehen. Geschmückt wird die ganze Farce mit einigen echten zivilen Politikern - die wahrscheinlich gefälligst den Mund zu halten haben.
Zum Schluss noch dies: Wieso Burma das Geld der Schweiz überhaupt benötigt, ist fraglich, so wurde die eigentlich beschlossene Schliessung der Drogenanlagen im goldenen Triangel Gebiet (Nord Burma) in den letzten Tagen wieder aufgehoben und auf 2018 verschoben. Da sollten doch mehr als 25 Mio. CHF Profit drin liegen...wohin dieses Geld wohl fliessen wird?“
Wir erachten es aber doch als Pflicht des aufgeklärten Menschen, die Dinge ständig zu hinterfragen. Die Menschen in Bagan sind einmal mehr nett und immer interessiert, ein Schwätzchen zu halten – vor allem über Fussball!
1 Kommentar:
leider seid ihr zur heissesten zeit des jahres unterwegs, das trübt den blick- Dhammayangyi? das ist der höchst tempel, tatbinyu.
wenn die UNESCO diese weltweit einmalige tempellandschaft, nur mit angkor vergleichbar!, nicht anerkennt, dann ist das ein armutszeugnis für die politische , von us-geldern abhängige pseudo-organisation
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